31. Mai 2021: Autorengespräch/Lesung mit der schwedischen Autorin Karin Smirnoff
Am 31.05.2021
Um 10:15 Uhr
Im ZOOM
In schwedischer Sprache
„Ich fuhr heim zum Bruder. Nahm den Bus die Küste entlang und sprang an der EVier raus. Dann ging ich Richtung Dorf.
Der Schnee fiel dicht und verwehte die Straße. Die Flocken stürzten sich in meine niedrigen Stiefel und meine Knöchel froren wie in der Kindheit.
Mein Daumen hätte Autos anhalten können doch es kamen keine. Das Haus meines Bruders lag ein paar Kilometer entfernt bergauf.
Um mich bei Laune zu halten sang ich EvertTaube.
Unsere Eltern liebten EvertTaube und dann starben sie.“
(Karin Smirnoff, Mein Bruder, aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein, München/Berlin: Hanser 2021, S. 7)
So beginnt Karin Smirnoffs glänzendes Debüt Mein Bruder, das für den wichtigsten schwedischen Literaturpreis (Augustpriset) nominiert wurde und den ersten Teil der sogenannten Jana-Kippo-Trilogie bildet. In diesem Roman, der im Zentrum des Autorengesprächs stehen wird, kehrt die Ich-Erzählerin Jana nach vielen Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück, einen fiktiven Ort in Västerbotten. Karin Smirnoff schreibt in einem einzigartigen, mit Einsprengseln des Norrland-Dialektes versehenen Stil, den sie selbst ‚Kippo-Sprache‘ nennt. Die eindringliche Erzählung behandelt Themen wie Liebe, Gewalt und Familie und ist ebenso grausam und dunkel wie warmherzig und licht.
„Eines dieser raren Bücher, die im Inneren des Lesers Türen öffnen, von denen er nicht einmal wusste, dass es sie gibt.“ Svenska Dagbladet
„Smirnoffs rhythmische, direkte Sprache sorgt dafür, dass man diese glühende und zugleich steinharte Geschichte verschlingt.“ Aftonbladet
(Pressestimmen zit. n. Rückumschlag der im Hanser Verlag erschienenen deutschen Ausgabe)
Veranstaltet von:
Skandinavistik FAU Erlangen-Nürnberg (Karina Brehm, M.ED., M.A.) und Skandinavistik LMU München (Dr. Katarina Yngborn) mit Unterstützung des Svenska Institutet
Kontakt und Anmeldung:
Dr. Katarina Yngborn (katarina.yngborn@lrz.uni-muenchen.de)
