Dr. Sandra Hofert

Dr. Sandra Hofert

Department Germanistik und Komparatistik
Lehrstuhl für Ältere deutsche Literatur

Raum: Raum B4O3
Bismarckstr. 1
91054 Erlangen

Sprechzeiten

Nach Vereinbarung, Anmeldung erwünscht per E-Mail.

Fachbezogene berufliche Tätigkeiten

  • seit 04/2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ältere deutsche Literatur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
  • 09/2020–03/2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-geförderten Projekt „Lyrik des deutschen Mittelalters. Eine elektronische Edition des Minnesangs“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
  • 2018–2021 wiederholt Lehrbeauftrage an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
  • 10/2017–09/2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Promotionsarbeit wurde im September 2020 erfolgreich verteidigt.
  • 08/2015–09/2017 Beschäftigung im Mittelalterzentrum der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) (zunächst als Praktikantin, hier u. a. Mitarbeit im Regenbogen-Projekt und bei der Edition der Erfurter Historienbibel; seit Jan. 2016 als Studentische Hilfskraft im Projekt „Der Österreichische Bibelübersetzer“).

Ausbildung

  • 10/2017–09/2020 Promotionsstudentin im Graduiertenkolleg 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Promotionsarbeit wurde im September 2020 erfolgreich verteidigt.
  • 01/2017 Abschluss M. A. Deutschsprachige Literatur mit dem Schwerpunkt Ältere Literatur an der Freien Universität Berlin.
  • 06/2014 Abschluss B. A. Kulturwissenschaft / Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
  • 09/2011 Abschluss B. A. BWL / Facility Management; duales Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

  • Naturverständnis, Ecocriticism und animal studies
  • Literatur- als Kulturwissenschaft
  • Sprache und Wissen
  • Spannungsfeld zwischen weltlicher und geistlicher Dichtung

Bücher

Beiträge in Fachzeitschriften

Beiträge in Sammelwerken

Sonstige

vollständige Übersicht

  • Krisenarbeit in Versen. Deutschsprachige Hiob-Rezeption der Vormoderne mit Fokus auf das 16. Jahrhundert

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: seit 1. Mai 2022
    Die Bibel gilt im christlichen Mittelalter als Schlüssel zur Welt. Doch so verbindlich die Heilige Schrift auch ist: Damit ihre Geschichten Teil des kulturellen Gedächtnisses werden und bleiben, müssen sie stets neu erzählt und neu verstanden werden. Im gelehrt-theologischen Diskurs bedeutet dies meist ein immer tieferes, intellektuelles Durchdringen der Sinnebenen des Heiligen Textes; volkssprachliche Literarisierung dagegen entwickelt ganz eigene Strategien und Spielarten. Wie groß die Freiräume im poetischen Umgang mit biblischen Geschichten sein können und welches Spektrum an literarischen Strategien sichtbar wird, wird in diesem Projekt anhand eines Beispiels beleuchtet: der Hiob-Figur.
    Das biblische Hiob-Buch ist ein umfangreicher und komplexer alttestamentlicher Text, der zentrale Fragen des Glaubens thematisiert und sich an existenziellen Fragen des Menschen abarbeitet. Dabei konkurrieren verschiedene Deutungsmuster miteinander und nicht alle Widersprüchlichkeiten werden textimmanent gelöst. Damit scheint das alttestamentliche Hiob-Buch die Ambiguitätstoleranz der Rezipierenden, die der Texthermeneutik des mittelalterlichen Westens ohnehin eigen ist, in einem besonderen Maß herauszufordern. In der volkssprachlichen Rezeption lassen sich nun einerseits vereindeutigende Sinnzuweisungen finden, andererseits können die dem Buch inhärenten Ambiguitäten herausgestellt, auf andere Phänomene übertragen oder als solche thematisiert werden.
    So lässt sich schon früh eine Stilisierung der Figur zur Verkörperung des frommen Dulders beobachten, welcher das göttliche Wirken akzeptiert und schließlich dafür belohnt wird. Dieses lineare Kurznarrativ ist gattungsübergreifend so verbreitet, dass allein Hiobs Name zu genügen scheint, um es aufzurufen. Doch die Rezeption der biblischen Hiob-Geschichte bleibt nicht auf eine solche narrative Reduktion und moraltheologische Instrumentalisierung beschränkt, denn der neue Kontext kann sich an jenem mit Hiob aufgerufenen Kurznarrativ von der Geduld als sicherem Weg zur Erlösung reiben.
    Die Arbeit geht der Frage nach, wie die literarische Aneignung der Hiob-Geschichte eigene Wege findet, das Kernthema des biblischen Buches, menschliches Leiden, zu verhandeln. Dies meint mehr als ein Nachdenken über jene Fragen, die in der Moderne unter dem Stichwort des Theodizee-Problems firmieren. Die Hiob-Rezeption erweist sich als literarische Arbeit an Krisen unterschiedlicher Lebens- und Leidensbereichen, sodass die Untersuchung der Hiob-Rezeption auch einen Beitrag zur Frage nach einer Narratologie der Krise leisten soll: Mit Hiob wird von Krisen erzählt und Leiden versprachlicht; anhand der Rezeption seiner Geschichte ist es möglich, im Raum der Literatur über Bedeutungsdimensionen krisenauslösender Ereignisse nachzudenken, Entscheidungsoptionen abzuwägen und Wege aus einer Krise zu entwickeln, zu testen, zu verwerfen oder zu aktualisieren.
    So untersucht das Projekt die Vielfalt der volkssprachlichen Hiob-Rezeption in gattungsinterner wie gattungsübergreifender Perspektive (Epik/Lyrik/Drama) und geht damit auch der Produktivität mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Bibelrezeption nach, wobei ideengeschichtliches Interesse (insbesondere in Hinblick auf das Konzept der Geduld), kulturwissenschaftliches Zusammendenken von Texten und (Wissens-)Kontexten, aber auch der Blick auf die innere Ordnung der einzelnen Werke eng ineinander wirken. Dabei erweist sich das 16. Jahrhundert als Zeit vielfältiger religiöser und gesellschaftlicher Umbrüche als besonders produktives Forschungsfeld.

 

Alle Lehrveranstaltungen aus den vergangenen Semestern finden Sie in UnivIS.)

Organisation von Tagungen / Konferenzen

Vorträge

Radio- / Fernsehbeiträge / Podcasts

Sonstige FAU-externe Aktivitäten

  • : Heiner und Sieglinde Hartmann-Preis zur Förderung der Germanistik im Ausland – 2024