Index

Prof. Dr. Dirk Niefanger


1981 Studium der Germanistik, Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft in Tübingen und Wien
1988 Staatsexamen an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
1992 Promotion an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
1992 bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Assistent (C 1) und Oberassistent (C 2) an der Georg-August-Universität Göttingen
1999 Habilitation an der Georg-August-Universität Göttingen
2000 Lehrstuhlvertretung an der Humboldt-Universität zu Berlin
2002 Ruf auf eine Professur für Neuere deutsche Literatur (C 3) an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
2003 Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (C 4) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
2007 Zweitmitglied im Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWis)
2013 bis 2015 Prodekan der Philosophischen Fakultät

  • Kultur der Frühen Neuzeit, besonders Barockliteratur
  • Lessing
  • Literatur der Klassischen Moderne (1890 bis 1933), besonders der Wiener Moderne
  • Literaturtheorie, besonders Gattungstheorie, Autorschaftstheorie sowie Poetik und Rhetorik der Frühen Neuzeit
  • Drama, Dramentheorie, Theatergeschichte der Frühen Neuzeit
  • Gegenwartsliteratur, insbesondere Popliteratur

Auswahl:


vollständige Übersicht (pdf)

  • Trilaterale Forschungskonferenzen: Hortus europaeus. Lyrikanthologien in Deutschland, Frankreich und Italien vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Konzepte, Transfers und Kanonbildung


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 1. November 2024 - 31. Oktober 2026
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    URL: https://hortuseuropa.hypotheses.org/

    Lyrikanthologien der Frühen Neuzeit aus Deutschland, Frankreich und Italien sind zwar bereits vereinzelt zum Gegenstand der Forschung geworden. Allerdings fehlt bisher eine europäische Perspektive, die schon deshalb dringend notwendig ist, weil der Anthologienmarkt auf vielfältige Weise Teil einer europäischen Publikationslandschaft gewesen ist. Dies gilt insbesondere für den Austausch zwischen der deutschen, französischen und italienischen Literatur, der maßgeblich zur Herausbildung und Stabilisierung der jeweiligen Nationalliteraturen beigetragen hat. Das Tagungsprojekt führt damit ins Herz des kulturellen Selbstverständnisses der beteiligten Länder und kann als Modell für eine europäische Literaturgeschichte dienen.

  • Literatur und Öffentlichkeit in differenten Gegenwartskulturen


    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)
  • Deutsch-ukrainische Übersetzungen in der Gegenwartsliteratur der Ukraine


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 15. Juni 2022 - 14. Juni 2023
    Mittelgeber: Volkswagen Stiftung

    Übersetzungen sind ein bis heute zu wenig beachteter, aber konstitutiverBestandteil der Gegenwartsliteratur. Sie prägen in hohem Maße das Verständnisunterschiedlicher Kulturräume, festigen oder relativieren nationale Stereotype,tragen zur Verständigung zwischen den Völkern und Nationen bei und greifen indie öffentliche Verhandlung von Kultur bemerkbar ein. Insofern dient das Projekt der Erforschung einer sich wandelndeneuropäischen Kulturnation in einer gleichzeitig globaler und fragiler werdendenWelt. Zentrales Medium des Kulturaustausches ist die Übersetzung bzw.poetische Übertragung, insbesondere in ihren neuen, zum Teil experimentellenFormen seit der politischen Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991.

  • Germanistische Institutspartnerschaft (Erlangen – Porto Alegre/Pelotas (Brasilien), DAAD)


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 1. Januar 2017 - 31. Dezember 2022
    Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
  • Forschungspartnerschaft zur Komödie im 18. Jahrhundert


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 8. März 2016 - 31. Dezember 2020
    Mittelgeber: Bayerische Forschungsallianz (BayFOR), Fritz Thyssen Stiftung
  • Historisch-kritische Edition und Kommentar der Werke von Julius Wilhelm Zincgref, Bd. V/2: Deutsche politische Schriften


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: seit 1. Januar 2015
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    URL: https://zincgref.repositorium.gf-franken.de/
    Im Rahmen der historisch-kritischen Werkausgabe sollen die deutschsprachigen politischen Schriften Julius Wilhelm Zincgrefs erstmals wissenschaftlich ediert und umfassend kommentiert werden. Der bedeutende Heidelberger Autor ist im direkten Umfeld von Martin Opitz und damit im Zentrum der literarischen Reformbemühungen um 1620/30 angesiedelt. Er fungierte zu seiner Zeit als einer der wichtigsten Vermittler literarischer Formen aus den 'fortschrittlicheren' romanischen Kulturen in die noch 'unterentwickelte' deutschsprachige Bildungsliteratur. Das Korpus besteht aus Texten geringeren Umfangs zu unterschiedlichen, i.d.R. aktuellen Themen von öffentlichem Interesse, die - deskriptiv, satirisch, polemisch oder auch appellativ - politische und militärische Ereignisse bzw. kulturelle und soziale Prozesse der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges in Augenschein nehmen. Damit rücken sie die 'politische' Dimension des Zincgrefschen Schaffens in den Mittelpunkt, die von der Wissenschaft bisher nur unzureichend wahrgenommen worden ist. Die Flugblätter und Flugschriften dokumentieren die Positionierungen eines an der Schwelle zwischen späthumanistischer und frühbarocker Periode angesiedelten Autors zu zentralen Ereignissen seiner Zeit, der - anders als die meisten seiner kanonisierten (nämlich lutherischen) Zeitgenossen - eine dezidiert reformierte Sicht auf die Dinge vertritt. Im Unterschied zum gängigen zeitgenössischen Kleinschrifttum wurden die Politica Zincgrefs zeitgenössisch breit rezipiert, was sich nicht zuletzt in der mehrfachen (z.T. vielfachen) Auflage und entsprechenden inhaltlichen und formalen änderungen und Anpassungen innerhalb der einzelnen Ausgaben niederschlug. Zincgrefs Politica zeigen die große Spannbreite literarischer Genres und Verfahren sowie frühjournalistischer Darstellungsweisen und rhetorischer Muster, die einem akademisch gebildeten und in der gelehrten Welt etablierten Schriftsteller zur Verfügung standen. Sie wurden wirkungspoetisch kalkuliert in informativer, polemischer und persuasiver Absicht eingesetzt. Aufgrund ihrer Anspielungsdichte bedürfen die Texte dringend einer detaillierten Kommentierung und Kontextualisierung, die nicht nur literaturgeschichtliche, sondern darüber hinaus auch historische Spezialkenntnisse erfordert. Methodisch orientiert sich das editorische Vorhaben am Muster der drei bislang erschienenen, von der DFG geförderten Bände der Werkausgabe. Neu ist der Einsatz des Stilometrieverfahrens, das durch eine quantitative Stilanalyse die Möglichkeit eröffnet, nichtautorisierte Schriften mit höherer Wahrscheinlichkeit einem Verfasser zuzuschreiben. Der Anwendung dieses EDV-gestützten Verfahrens (in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte) kommt insofern Modellcharakter zu, als seine Leistungsfähigkeit bislang noch nicht an Texten der Frühen Neuzeit erprobt werden konnte.
  • (Lese-)Drama der Frühen Neuzeit (1500-1775)


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 1. Januar 2013 - 30. September 2017
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)

    Das Forschungsprojekt befasst sich mit einer medienhistorischen Konstellation in einer kulturgeschichtlichen Umbruchsphase: Es untersucht die Entstehung und frühe Entwicklung des Lesedramas in seiner Beziehung zum sich gleichzeitig professionalisierenden Theater der Frühen Neuzeit. Ausgehend von einem differenzierten Begriff 'Lesedrama' setzt es sich kritisch mit der gängigen Forschungsmeinung auseinander, im Bereich des Dramas herrsche ein Primat der Aufführung und der Dramentext sei nur eine "Schwundstufe" zu diesem. Gezeigt werden soll hingegen, dass gedruckte Dramentexte schon seit der Renaissance als selbstständige Medien, nämlich als 'Lesedramen' mit spezifischen Dispositiven anzusehen sind. Wesentlich für das Verständnis von Dramen der Frühen Neuzeit erscheint insofern ihre Druckperformanz. Denn sie zeigt eine spezifische historisch verortbare ästhetik der in Schrift gesetzten Theaterszene. Bestritten wird dabei nicht, dass beim Lesen von Dramen mögliche Aufführungen antizipiert werden und dass genau darin eine zentrale Rezeptionsweise von gedruckten Schauspielen liegt. In Frage gestellt wird auch nicht, dass durch solche Texte Inszenierungen in gewissem Rahmen archiviert werden können. Durch das Projekt soll aber nachgewiesen werden, dass die ästhetik des gedruckten Buchkunstwerks -- des Textensembles 'Drama' -- in diesen Funktionen nicht aufgeht, schon gar nicht in der Frühen Neuzeit. Gerade die frühen Dramendrucke offenbaren eigene Dispositive und eine Vielzahl spezifischer Gestaltungsmuster, mit denen sie sich als eigene Printgattung präsentieren. Das medien- und kulturgeschichtliche Projekt will nachweisen, dass seit Beginn des Buchdrucks Dramentext und Theateraufführung als aufeinander bezogene Schwestermedien gesehen werden müssen und dass die meisten Dramen der Frühen Neuzeit primär als 'Lesedramen' anzusehen sind, auch wenn sie selbst so nicht genannt wurden.

  • Arbeitsgruppe Diversität historisch


    (Projekt aus Eigenmitteln)
    Laufzeit: seit 1. Januar 2013

    „Diversity“ hat Konjunktur. In den Massenmedien taucht der Begriff in den letzten Jahren regelmäßig im Zusammenhang mit wirtschaftlichen und bildungspolitischen Fragestellungen auf. Dabei geht es insbesondere um die Gleichstellung von Mann und Frau, Inklusionsfragen sowie um Vor- und Nachteile von Diversität bei der Zusammenstellung von Teams oder Schulklassen. Häufig wird dabei die Auffassung vertreten, dass Verschiedenheit hinsichtlich der Kategorien Alter, Geschlecht, Ethnie, Religion oder sexuelle Orientierung grundsätzlich anzuerkennen und konstruktiv zu nutzen sei. Im Gegensatz zu einem solch normativen Verständnis verwenden wir „Diversität“ als einen heuristischen Begriff, der ein historisch wandelbares System von Differenzierungen bezeichnet.

    Die Auseinandersetzung um „diversity“ wurde in den vergangenen Jahren auch verstärkt in der wissenschaftlichen Debatte aufgegriffen. Eine Grundüberlegung des sozial- und kulturwissenschaftlichen Diskurses ist, dass Konstruktionen von Differenz oft zu sozialer Diskriminierung führen, „diversity“ hingegen das Ziel sozialer Gleichheit bei Anerkennung von ethnischer, religiöser und geschlechtlicher Vielfalt beinhalte.

    Anknüpfend an diese Debatte diskutieren wir im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, welche historischen Konstellationen von Diversität es gab und welche Konsequenzen diese hatten. Dabei gehen wir davon aus, dass Diversität gesellschaftlich konstruiert wird und damit historischem Wandel unterliegt. Dies geschieht durch Akte der Zuschreibung, die Differenzen erzeugen. Dabei wird davon ausgegangen, dass keine der Differenzkategorien in der Praxis für sich stehen kann, sondern diese im Verhältnis zueinander wirksam werden. Der Akt der Zuschreibung kann durch intentionale und nicht-intentionale soziale Praktiken geschehen. Indem wir Diversität als Beschreibungskategorie und nicht als politisches Ziel verstehen, wird der Begriff für historisch argumentierende Analysen nutzbar.

     

  • Posierende Poeten. Autorinszenierungen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 1. Januar 2006 - 31. Dezember 2011
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    Das Forschungsprojekt möchte ausgehend von neuerer Autorschaftstheorie auf der einen Seite und aktueller Performanzforschung auf der anderen Selbstinszenierungen von Autoren als spezifische Form von Theatralität (Im Sinne von Fischer-Lichte [2004a]) lesen, die für die literatur- und kulturwissenschaftliche Analyse genutzt werden kann. Ausgehend von einem erweiterten Textbegriff sollen die Inszenierungen als spezifische Paratexte (Im Sinne von Genette [1992]) zum engeren literarischen, schriftlich fixierten Text desselben Autors verstanden werden. Dieses Modell einer Einbeziehung von Autorinszenierungen in die literaturwissenschaftliche Textanalyse versucht das Projekt an historischen und zeitgenössischen Fallbeispielen exemplarisch zu erproben, so dass am Ende ¿ neben einer neuen Theorie der Selbstinszenierung von Autorschaft ¿ auch eine kleine Geschichte von Autorinszenierungen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert entsteht. Der Beginn des Untersuchungszeitraums orientiert sich am Entstehen des literarischen Marktes, der literarischen Öffentlichkeit und des neuen, sich selbst organisierenden Literatursystems (Vgl. etwa S. J. Schmidt [1989]).
  • Germanistische Institutspartnerschaft mit der Ivan Franko Universität Lwiw (Lemberg) in der Ukraine


    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
    Laufzeit: 1. August 2004 - 31. Dezember 2017
    Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)

    Die Ziele des GIP-Programms waren dieStärkung und der Ausbau der dortigen Germanistik, die Ergänzung undModernisierung der Lehre, die Unterstützung der Curriculum-Reform in der UkrainischenGermanistik, die Förderung junger ukrainischer WissenschaftlerInnen, dieWeiterbildung ukrainischer GermanistInnen, gemeinsam durchgeführteForschungsvorhaben, die Förderung des Studierendenaustausches, die Integrationder Lwiwer Germanistik in die europäische Fachkultur und eine verbesserteAußendarstellung der Lwiwer Germanistik. Diese Ziele sind im Projektzeitraumweitgehend erreicht worden. Es gab einen personellen Austausch mit etwa 50Reisen von fast 25 Dozenten nach Lwiw, ca. 60 ukrainischen Doktoranden nachErlangen, über 60 Reisen von Dozenten nach Erlangen sowie fast 50 mehrwöchigeAufenthalte Studierender in Erlangen und von 20 Tutoren in Lwiw. Darüber hinausist die dortige germanistische Bibliothek zu einer landesweit führendenausgebaut worden, ist moderne Hardware geliefert worden, sind in Kooperationaktuelle Lehrwerke erstellt worden und sind zahlreiche Stipendien an Nachwuchswissenschaftlerdurch andere Geldgeber unterstützt worden. 

  • 2020: Lessing Senior Fellowship der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Dr. phil. Fritz Wiedemann-Stiftung)
  • 1997: Habilitationsstipendium (Deutsche Forschungsgemeinschaft)
  • 1989: Doktorandenstipendium (Land Baden-Württemberg)
  • 1989: Doktorandenstipendium (Studienstiftung des deutschen Volkes)

Professur für Neuere deutsche Literatur mit kulturwissenschaftlichem Schwerpunkt

1983-1992 Studium der Germanistik, Philosophie, Romanistik und Politik in Heidelberg, Göttingen, Madrid und Freiburg
1992-1995 DFG-Stipendiat des Graduiertenkollegs „Modernität und Tradition“ am Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
1992-1997 Promotion an der Universität Freiburg
Dissertation: „Der Flaneur – Konzeptionen der Moderne“
1993 Forschungsaufenthalt in Paris im Rahmen der Dissertation
1997-1999 DFG-Postdoktoranden-Stipendiat des Graduiertenkollegs „Klassizismus und Romantik im europäischen Kontext“ an der Universität Gießen
2000 Wissenschaftlicher Koordinator und Stipendiat der Stiftung für Romantikforschung (Forschungsschwerpunkt: Melancholie um 1800)
2000-2005 Wissenschaftlicher Angestellter, dann Akademischer Rat auf Probe am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth
2004-2007 Teilnehmer am internationalen DFG-Netzwerk „Verbannte Gewalten“ (Forschungsschwerpunkt: Selbstmord um 1800)
2005-2010 Akademischer Rat am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth
2008 Habilitation an der Universität Bayreuth. Venia legendi für das Fachgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Habilitationsschrift: „Anomalien, Autonomien und das Unbewusste. Selbstmord in Wissenschaft und Literatur von 1700-1800“
2008-2010 Vertretung des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth
2010-2012 Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth
Seit Oktober 2012 Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg

Bücher

Herausgegebene Bände

Beiträge in Fachzeitschriften

Beiträge in Sammelwerken

Sonstige

  • Neumeyer, Harald. Rev. von Verrückte Sprache. Psychiater und Dichter in der Anstalt des 19. Jahrhunderts, von Yvonne Wübben 2013.
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  • Neumeyer, Harald. "New Historicism." Lexikon der Bibelhermeneutik. Begriffe – Methoden – Theorien – Konzepte. Berlin, 2009.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Literarische Anthropologie. Die Neuentdeckung des Menschen, von Alexander Košenina 2009.
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  • Neumeyer, Harald. "Cultural Studies." Lexikon der Bibelhermeneutik. Begriffe – Methoden – Theorien – Konzepte. Berlin, 2009.
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  • Neumeyer, Harald. ". „daß ich den nicht hab gemördert“. Bemerkungen zur Sequenzanalyse eines historischen Falls von Delinquenz." Rev. von Mord, Geständnis, Widerruf. Verhören und Verhörtwerden um 1800., von Michael Niehaus. 2007.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von ProjektMensch. Anthropologischer Diskurs und Moderneproblematik bei Friedrich Schiller, von Holger Bösmann 2006.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Zeter und Mordio! Vergewaltigung in Literatur und Recht, von Gesa Dane 2005.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Magnetiseure. Die windige Karriere einer literarischen Figur, von Martin Brucke 2004.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Romantik. Jahrbuch Germanistik, von Detlef Kremer 2002.
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  • Neumeyer, Harald. "Medizin und Literatur." Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Stuttgart, Weimar, 2001.
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  • Neumeyer, Harald. "Dispositif." Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Stuttgart, Weimar, 2001.
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  • Neumeyer, Harald. "Baudelaire." Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Stuttgart, Weimar, 2001.
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  • Neumeyer, Harald. "Archiv." Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Stuttgart, Weimar, 2001.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze – Personen – Grundbegriffe, von Ansgar Nünning 1999.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Die Melancholie der Literatur. Diskursgeschichte und Textfiguration, von Wagner-Egelhaaf, Martina 1999.
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  • Neumeyer, Harald. Rev. von Die Literatur und die Wissenschaften 1770-1930, von Karl Richter, Jörg Schönert, Michael Titzmann 1999.
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  • Neumeyer, Harald. "Christian Thomasius: Discours, welcher gestalt man denen Frantzosen im gemeinen Leben und Wandel nachahmen solle." Lexikon literaturtheoretischer Werke. Stuttgart, 1994.
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weitere siehe CRIS

vollständige Publikationsliste (pdf)

  • : Preis für gute Lehre (Bayrisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) – 2002

Prof. Dr. Florian Kragl

Persönliche Daten

  • geboren 1979 in Salzburg, aufgewachsen in Freistadt
  • akademische Grade: Mag. phil., Dr. phil.
  • verheiratet, drei Kinder

Universitäre Ausbildung

  • 1999 bis 2003: Diplomstudium Deutsche Philologie und Musikwissenschaft an der Universität Wien
  • 2003 bis 2005: Doktoratsstudium Deutsche Philologie an der Universität Wien
  • 22. April 2010: Habilitation an der Universität Wien, venia docendi: „Ältere deutsche Sprache und Literatur“

Berufstätigkeit

  • 2001 bis 2006: diverse Projektmitarbeiterstellen (Musikwissenschaft und Germanistik, Universität Wien), u. a. an der Edition und Übersetzung der ‚Crône‘ Heinrichs von dem Türlin
  • Februar 2004 bis Juli 2005: DOC-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
  • März 2006 bis März 2011: Universitätsassistent am Institut für Germanistik der Universität Wien (freigestellt April 2008 bis März 2010)
  • April 2008 bis März 2010: Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der LMU München; danach Rückkehr auf die Assistentenstelle in Wien
  • seit April 2011: Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Gremientätigkeit (Auswahl)

  • Oktober 2013 bis September 2021: Sprecher des Departments Germanistik und Komparatistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • seit Oktober 2017: Prodekan von Philosophischer Fakultät und Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Oktober 2021 bis September 2023: Mitglied des Senats der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

  • Vergleichende europäische Philologie
  • Poetik und Ästhetik
  • Erzählforschung
  • Editionsphilologie
  • Alteritätsdiskurs
  • Deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit: Artusroman und höfischer Roman, Heldendichtung, Mittelalterliche Lyrik, Alexanderdichtung
  • Österreichische Literatur
  • Mittelalterliche Musik (Melodien der Minnesänger und Sangspruchdichter)

Bücher

Herausgegebene Bände

Beiträge in Fachzeitschriften

Beiträge in Sammelwerken

Sonstige

vollständige Übersicht

  • Lyrik des deutschen Mittelalters: Eine elektronische Edition des Minnesangs

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. März 2017 - 28. Februar 2026
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    URL: http://www.ldm-digital.de

    Ein erheblicher Teil des Minnesangs ist mehrfach überliefert. Die intensive texttheoretische und mediengeschichtliche Diskussion der letzten Jahre hat gezeigt, dass die überlieferung in ihrer Varianz unbedingt ernst zu nehmen ist. Diesen Erkenntnisstand konsequent in die Editionspraxis zu überführen, ist das Ziel des Projekts; das Mittel hierzu ist der Ersatz des gedruckten Buches durch die elektronische Edition. Nur diese ermöglicht es, die Texte in ihren unterschiedlichen überlieferungszuständen so aufzubereiten, dass jedem Benutzer genau die Synopse an die Hand gegeben werden kann, die er gerade benötigt. Zudem kann der Text nicht nur in editorisch bearbeiteter Form dargeboten werden, sondern auch in den Gestalten, die wie das Digitalisat und die Transkription unmittelbar an die Handschriften selbst heranführen. Schließlich ermöglicht es die Wahl des elektronischen Mediums, die Texte frei zugänglich zu machen (Open Access). Das Projekt schließt an ein Pionierprojekt an, in dem das editorische Konzept detailliert ausgearbeitet, die verschiedenen Arbeitsabläufe erprobt und die technische Machbarkeit nachgewiesen worden sind. Sein Korpus umfasst den gesamten Minnesang.

  • Lyrik des hohen Mittelalters. Eine exemplarische elektronische Edition

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Mai 2013 - 31. Dezember 2015
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    Ein erheblicher Teil der Lyrik des deutschen Mittelalters ist mehrfach überliefert. Die intensive texttheoretische und mediengeschichtliche Diskussion der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Überlieferung in ihrer Varianz unbedingt ernst zu nehmen ist. Diesen Erkenntnisstand konsequent in die Editionspraxis zu überführen, ist das Ziel des Projekts; das Mittel hierzu ist der Ersatz des gedruckten Buches durch die elektronische Edition. Nur diese ermöglicht es, die Texte in ihren unterschiedlichen Überlieferungszuständen so aufzubereiten, dass jedem Benutzer genau die Synopse an die Hand gegeben werden kann, die er gerade benötigt. Zudem kann der Text nicht nur in editorisch bearbeiteter Form dargeboten werden, sondern auch in Gestalten, die wie das Digitalisat und die Transkription unmittelbar an die Handschriften selbst heranführen. Schließlich ermöglicht es die Wahl des elektronischen Mediums, die Texte frei zugänglich zu machen (Open Access). Das Projekt versteht sich also als ein Pionierprojekt, das sowohl die editorischen Standards für eine überlieferungsnahe Lyrikedition als auch deren technische Voraussetzungen erproben will. Die Korpora sind so gewählt, dass sie mit Lied, Leich und Sangspruch das gesamte Gattungsspektrum hochmittelalterlicher Lyrik abdecken und unterschiedliche Autorentypen vertreten. Außerdem liegt der Fokus auf Autoren, deren Texte mehrfach und damit variant überliefert und die bislang nicht oder nur unzureichend ediert sind.
  • Kommentierte Bibliographie zu ›Nibelungenlied‹ und Nibelungensage. 1945–2005

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. März 2008 - 31. Oktober 2011
    Mittelgeber: FWF. Der Wissenschaftsfonds

    Ziel des Projekts ist eine kommentierte Bibliographie zur Nibelungenforschung für die Jahre 1945–2005. Erfasst werden sämtliche Abhandlungen (inklusive der ›pseudo-wissenschaftlichen‹ Literatur), die in diesem Zeitraum zu ›Nibelungenlied‹ und weiteren mittelalterlichen Zeugnissen der Nibelungensage publiziert wurden. Die neuzeitliche Rezeptionsgeschichte (z. B. Wagner, Hebbel) wird aus pragmatischen Gründen nicht berücksichtigt. Jeder Forschungsbeitrag wird in einem kurzen Inhaltsreferat vorgestellt und nach behandelten Texten und Themen verschlagwortet. Diverse Indizes sollen den Umgang mit der kommentierten Bibliographie erleichtern. Die Bibliographie wird in Form einer Monographie publiziert, wenn möglich in Verbindung mit einer CD-ROM-Ausgabe. Die Bibliographie soll einen raschen und pragmatischen Überblick zur Nibelungenforschung 1945–2005 vermitteln, die in ihrer Vielfalt und Breite heute für den Einzelnen nicht mehr überschaubar ist. Zudem werden durch die chronologisch gereihten Kurzreferate die forschungsgeschichtlichen Strömungen und Paradigmenwechsel sichtbar. Vor allem aber sollten sich aus der Darstellung der bisherigen Forschungsergebnisse und -trends wesentliche Anregungen für die zukünftige Auseinandersetzung mit den nibelungischen Texten ergeben.

  • Departmentleitung (Mitglied)
    (FAU-interne Gremienmitgliedschaft / Funktion)
    1. Oktober 2023 - 30. September 2025
  • Senat (Mitglied)
    (FAU-interne Gremienmitgliedschaft / Funktion)
    1. Oktober 2021 - 30. September 2023
  • Fakultätsrat (Mitglied)
    (FAU-interne Gremienmitgliedschaft / Funktion)
    1. Oktober 2017 - 30. September 2025, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Prodekanin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Öffentlichkeitsarbeit 1
  • Prodekan
    (FAU-interne Gremienmitgliedschaft / Funktion)
    1. Oktober 2017 - 30. September 2025, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie
  • Faculty Management Board (Membership)
    (FAU-interne Gremienmitgliedschaft / Funktion)
    1. September 2013 - 30. September 2025, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie
  • Departmentleitung (Mitglied)
    (FAU-interne Gremienmitgliedschaft / Funktion)
    1. Oktober 2011 - 30. September 2021, Department Germanistik und Komparatistik

  • 2007: Figdor-Preis für Sprach- und Literaturwissenschaften (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
  • 2007: Forschungsstipendium (Alexander von Humboldt-Stiftung)
  • 2004: DOC-Stipendium (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
  • 2003: Würdigungspreis der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur [Österreich]

Prof. Dr. Mechthild Habermann

 

 

 

Curriculum Vitae

  • Studium der Fächer Deutsch, Latein und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien in Erlangen und Wien
  • 1985 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
  • 1986–1990 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Projekt ‚Nürnberger Frühneuhochdeutsch um 1500‘ an der Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1990 Promotion
  • 1991 Postdoktorandenstipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  • 1992–2000 Wissenschaftliche Angestellte, später wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Germanische und deutsche Sprachwissenschaft und Mundartkunde, Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1997–1999 Habilitandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  • 1999 Habilitation
  • 2000 Habilitationspreis (Otto-Seel-Preis) der Philosophischen Fakultät I und II der FAU Erlangen-Nürnberg
  • 2000 Privatdozentin und Oberassistentin am Lehrstuhl für Germanische und deutsche Sprachwissenschaft und Mundartkunde
  • Oktober 2000–2003 C3-Professorin für Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt Geschichte der deutschen Sprache an der Universität Erfurt
  • Seit Oktober 2003 Inhaberin des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 2004 – März 2006 Studiendekanin der Philosophischen Fakultät II der FAU
  • April 2006 – Sept. 2007 Dekanin der Philosophischen Fakultät II der FAU
  • seit Oktober 2007 Masterbeauftragte der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der FAU
  • 2009 „Preis für gute Lehre 2008“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
  • 2012–2016 Leiterin des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZfL) der FAU

  • Historische deutsche Sprachwissenschaft
  • Wortbildung
  • Fachsprachenforschung
  • historische Textlinguistik und Textsorten
  • Rhetorik
  • Sprachkontaktforschung
  • morphologischer Sprachwandel
  • grammatische Kategorien
  • Dependenzgrammatik
  • Ethik der Textkulturen

vollständige Übersicht

  • GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)

    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)
    URL: https://www.linguistics.phil.fau.eu/fau-linguistics/research-training-group-dimensions-of-constructional-space/

    Gegenstand des beantragten Graduiertenkollegs ist ein relativ neues Paradigma der Linguistik, nämlich die Konstruktionsgrammatik (CxG). Grundlegende Prämisse ist dabei, dass das gesamte sprachliche Wissen einer Person in einem Netzwerk von Form-Bedeutungs-Paaren, sog. Konstruktionen, repräsentiert ist. Konstruktionen unterscheiden sich hinsichtlich Größe (von Morphemen über Argumentstruktur bis hin zu Diskurskonventionen), Abstraktionsgrad (vollständig konkret/elaboriert, teilweise schematisch, vollständig schematisch), Verankerung im mentalen Konstruktikon sowie Art ihrer Verbindung zu anderen Konstruktionen im Netzwerk. Diese Eigenschaften bilden einen mehrdimensionalen Raum, den wir als „constructional space“ bezeichnen. Das GRK befasst sich mit Kernfragen der CxG (z.B. Erkennung von Konstruktionen, konstruktionelle Vernetzung) sowie mit ihrer Anwendung auf verschiedene Sprachen (u.a. Arabisch und Haitianisches Kreol), Sprachstufen und Sprachkontaktsituationen. Ferner sollen zentrale CxG-Hypothesen mit verschiedensten Methoden überprüft werden (u.a. traditionelle Analysen, „Big Data“-Korpusmethoden, Verhaltensexperimente und Neuroimaging). Ein zentrales Ziel ist die Erstellung eines Forschungskonstruktikons (FK), das Beschreibungen der untersuchten Konstruktionen in einer Datenbank zusammenfasst und mit allen zugehörigen Forschungsergebnissen der Teilprojekte verknüpft. Insofern bildet das frei zugängliche FK eine ideale Basis und ein Modell für weitere interdisziplinäre Forschung weltweit. Das GRK ist hochgradig interdisziplinär angelegt und kombiniert Erkenntnisse aus der theoretischen Linguistik, der Computerlinguistik, den Neurowissenschaften und der Psycholinguistik. Verbindende Element sind der gemeinsame theoretische Rahmen der CxG, die allerdings durchaus kritisch hinterfragt werden soll, gemeinsame Forschungsfragen und eine konsequente Ausrichtung auf empirische Forschung. Zentraler Bestandteil des GRK ist ein strukturiertes Ausbildungsprogramm für die Promovierenden, das neben einer Winterschule, drei Bootcamps und regelmäßigen Seminaren und Forschungsgruppentreffen auch zahlreiche Wahlveranstaltungen, optionale Auslandsaufenthalte und individuelles Coaching umfasst. Das GRK wirbt hochqualifizierte Promovierende an und vermittelt fundierte Grundlagen in linguistischer Theoriebildung und empirischen Forschungsmethoden. Alle Promovierenden haben jeweils zwei Betreuungspersonen, die unterschiedliche Disziplinen oder methodische Ansätze vertreten, und werden von weiteren Personen beraten (u.a. internationalen advisors). Sie sammeln so Erfahrungen im Bereich interdisziplinärer Kooperationen, bauen ein Netzwerk internationaler Kontakte auf und erwerben umfangreiche transfer skills. Insgesamt erwerben die Promovierenden im GRK eine Vielzahl fachlicher und allgemeiner Kompetenzen, die essentielle Qualifikationen für eine weitere Karriere in der Wissenschaft oder anderen Bereichen der Gesellschaft darstellen.

  • Functions and cognitive semantics of prepositions in complex constructions

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)
    Fundamental work in cognitive linguistics has highlighted the role of space and spatial expressions to the cognitive organization of language (Talmy 1983, 2008, Lakoff and Johnson 1980), which resulted in a very detailed interest in the semantics of prepositions and their organization in semantic networks already quite early on (see Sandra and Rice 1995 for an overview and a critique). This project will be concerned with an analysis of German prepositions and the central role they play in the expression of space, time, instrumentality, and modality both in concrete and more abstract uses such as the so-called governed prepositions (see e.g. Breindl 1989 for a detailed account of prepositional objects). Recent constructional treatments of German prepositions, such as the ones by Rostila (2014, 2015, 2018) and Zeschel (2019) will provide the theoretical starting point. German constructions with prepositions such as mit ‘with’, unter ‘under’, zwischen ‘between’ and über ‘over’, um ‘round’, zu ‘to’ form semantic nests of similarity, which express roles such as PARTNER or TOPIC in the communication frame (e.g. with diskutieren ‘discuss’, sprechen ‘speak’, Diskussion ‘discussion’, Debatte ‘debate’) (compare the families of overlapping constructions with the preposition into, Herbst & Uhrig 2019). The aim of the project is to provide a corpus-based description of argument structure constructions with these prepositions and an illustration of the way they cluster, i.e. of overlap or links between the various constructions postulated, making use of semantic frames (e.g. German FrameNet) or image schemata. These descriptions, which will also consider aspects such as text types, cultural background etc., can then become entries of the general research constructicon, which is one common aim of the RTG. This part of the project addresses CON 1. (CON1: How do we identify constructions (what are their defining criteria; are they better seen as discrete units, prototypes, attractors in constructional space, or nodes in a network of cognitive associations)?) A contrastive analysis between selected German and English prepositions (in the spirit of Uhrig & Zeschel 2016) will be carried out to determine the extent of language-specific encodings (CON4: To what extent can constructions (and their constituents) identified in one language be equated with superficially similar constructions in another language?). This is directly related to the question of the degree of detail and item-specificity with which such prepositional constructions should be distinguished and stored in the mental constructicon and the reference constructicon (CON2: To what extent is constructional knowledge determined by the specific items occurring in them (colloprofiles) and how can we measure and operationalize the degree of lexical specificity vs. productivity of construction slots?), because if it turns out that uses across English and German are not predictable, a stronger role of storage will have to be assumed. More specifically, possible factors determining construction status will be investigated, including variables related to diachronic or regional variation, and weighted against factors such as individual differences (Dąbrowska 2012a, 2012b, 2015b) and socio-cultural conditions of the use of a construction (USE1: What factors influence speakers’ choices from a range of competing constructions?). The project will make use of various methodological approaches, including hermeneutic analysis of meaning and semantic similarity supported by judgments tests. Most importantly, however, the project will build on the corpus-analytic procedures described by Schierholz (2006) and Zeschel (2015) for the monolingual research and Uhrig & Zeschel (2016) for the contrastive aspects.
  • German verbs with particles or prefixes in language change: Form, meaning, and syntax

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)

    Word formation processes occupy a central position in constructional space in that they involve units which are small in size but nevertheless complex and because word formation processes are located between the lexical and syntactic poles of this space (cf. Felfe 2012, Michel 2014). However, studies on word formation in language change are rare. For this reason, we will address one key aspect of the diachronic emergence of verbs with particles and prefixes in this project. In the first phase, German verbs with durch-, hinter-, über-, um-, unter-, and wider- will be analysed with respect to their formal and semantic change from initially loose syntagms to stable word units. The change in the form-function pairs will be described alongside the variation and change of the syntactic constructions in which they are embedded. In accordance with Booij’s view (2010: 3) that word formation patterns are “abstractions over sets of related words”, and that complex words are based on constructional schemata, we are aiming to identify different levels of abstraction for the combinations analysed. In the second phase, we want to uncover the multifacetted network of the continuum of schematicity in diachrony by tracing the processes of idiomatization resulting in non-transparent expressions. In the third phase, the conditions of the spread of word formation change phenomena in the language will be analysed. Methodologically, this is an empirical research project based on the analysis of historical language corpora of
    German. In addition to historical word formation research, approaches of Construction Grammar and Relational Morphology (Jackendoff & Audring 2020), grammaticalization research and valency grammar are drawn upon.
    The first phase of the project will involve analysing data from historical language corpora of German such as the following: Deutsch Diachron Digital (DDD) Altdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch, Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank, GerManC, Deutsches Textarchiv (DTA) and DWDS. The analysis will include the description of all verbs with durch-, hinter-, über-, um-, unter-, and wider- to be found in these corpora. The development of the selected particles or prefixes will be studied phonologically and graphemically to determine grammaticalization processes (erosion, univerbization) diachronically. All of these verb combinations will be described (and annotated, wherever possible) morphologically (word formation base, separable particle or non-separable prefix, etc.) and syntactically (valency, semantic role, lexical filler of slots, syntactic collocations, topology). Subsequently, the individual verbs will be assigned to semantically defined schemas (e.g. ‘local’, ‘aspectual’) and subschemata defined by their specific word formation components and their syntactic environment. This part of the project will focus on the GRQ CON1 (How do we identify constructions – in this case, to what extent do word formation schemata differ from lexical items, and what is construction change in word formation?; cf. Hilpert 2013, Jackendoff & Audring 2020).

    The second phase of the project will deal with constraints on open slots in syntactic use and their semantic fixation on certain words: for example, in the construction x geht um, literally ‘x walks around’, the x slot was highly productive in MHG, whereas in NHG it is restricted to ein Gespenst ‘a ghost’, eine Seuche ‘a plague’, eine Liste ‘a list’ and a small number of related NPs. We will model the processes and degrees of idomaticity in meaning change in terms of a "continuum of schematicity" (Croft & Cruse 2004: 255). The data for different periods will be analysed synchonically before a diachronic analysis is attempted – cf. Habermann (in press). This part of the project will address the GRQs CON2 (How can we operationalize the degree of lexical specificity vs. productivity of construction slots?).

    A third aim of this research will ask to what extent some factors favour the spread of word formation constructions from individual use in particular situations, text types, or regions to more general use throughout society (as far as this can be seen historically). To find an answer to this question, the verbs of the text corpus will be described (and annotated) for frequency, with special attention paid to hapax legomena, taking into account factors such as individual usage (author), stylistic (text type) and regional context (see also Bybee 2015). (This latter aspect could be extended in a follow-up project in the second phase of the RTG.) This part of the project will address GRQs ENT1 (How do frequency, salience and dispersion influence entrenchment?) and USE4 (How do the factors communicative intentions, socioeconomic status, and dialect result in language change at the community level at different timescales?).

  • Argument structure constructions in language contact: intransitive motion in Anglo-Norman

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)

    Constructionist perspectives have been applied to phenomena of language contact and multilingualism only recently (e.g. Hilpert & Östman 2016, Boas & Höder 2018). A central idea here is the multilingual constructicon (instead of assuming separate systems for each language) which comprises both language-specific and language-unspecific constructions, as put forward, for instance, in Höder’s Diasystematic Construction Grammar (2018) in which contact-induced change is modelled as constructionalization, constructional change, and reorganization in the multilingual constructicon. 

    The contact language to be investigated here is Anglo-Norman, i.e., the variety of French used in Britain from after the Norman Conquest to the early 15th century. Anglo-Norman developed several characteristics in which it differed from continental varieties of medieval French. Many of these features can be seen as effects of contact with Middle English, as is clearly visible at the phonological level. Anglo-Norman syntax, by contrast, has been argued to remain largely unaffected by language contact until the mid 14th century (Ingham 2012). This has been shown to be the case mostly for abstract syntactic phenomena such as V2, null subjects, or the clitic vs strong form distinction in object pronouns (Ingham 2012, 2010). Argument structure constructions, however, being more ‘meaningful’, might be expected to be more likely to change towards being less language-specific, particularly in a setting where many verbs are used in both languages anyway, and hence language-unspecific (cf. e.g. Durkin 2014 for the large scale borrowing of French lexis into Middle English). According to Schauwecker (2017), for instance, Anglo-Norman develops a resultative construction with legal speech act verbs, copied from Middle English (à la sentence someone to prison).

    One of the aspects in which medieval English and medieval French differ with regard to argument structure is the expression of intransitive motion (Huber 2017, Schauwecker & Trips 2018): Middle English often combines directional prepositional phrases and adverbs (“satellite-framing”) with manner of motion verbs (e.g. ride into the forest) or even non-motion verbs (e.g. toil into the forest), whereas medieval French avoids such combinations. Initial research points towards an Anglicization of Anglo-Norman motion expressions: Huber (in press) shows that the non-motion verbs travailler ‘toil’ and labourer ‘toil’ are attested in motion uses in Anglo-Norman since the late 13th century and Schauwecker’s analysis of four selected manner verbs finds them combined with directional complements (PPs with à and sur) more frequently in 12th to 14th century Anglo-Norman material than in continental French (Schauwecker 2019: 60–61) (cf. also Schøsler (2008: 207) who suspects directional adverbs to be more frequent in Anglo-Norman than in continental medieval French, and cf. more generally the work of the DFG-project BASICS (Stein & Trips, 2015–2021)).

    The aim of the project proposed here is to investigate motion constructions in Anglo-Norman in more detail, to find out to which degree these are influenced by contact with Middle English, and whether contact influence is felt earlier on the level of argument-structure-constructions than in more abstract syntactic characteristics of Anglo-Norman. This will be done by analyzing motion expressions in the Anglo-Norman textbase (c. 3 million words, various genres), the Anglo-Norman Yearbooks Corpus (c. 1.5 million words, narrative and dialogical sequences from court hearings) and perhaps the PROME database (c. 8 million words, trilingual parliament rolls) and other, not yet digitized Anglo-Norman texts (editions by the Anglo-Norman Text Society). The project addresses the following GRQs:

    - NET3 In multilingual speakers, are the different languages represented in different networks or one multilingual network? In particular, are constructional changes towards the Middle English model predominantly found with verbs used in both languages (e.g. gallop/galoper, hasten/haster), and hence happening on the level of the verb, or are we dealing with changes on the more schematic level of the argument-structure-construction?

    - USE4: How do the factors mentioned in USE1 and USE2 [here: multilingualism] result in language change at the community level at different timescales? Particularly [also related to USE3]: if the intransitive motion construction in Anglo-Norman is undergoing change to become more like the Middle English one, does this happen “sneakily” (De Smet 2012), i.e. first in more inconspicuous contexts (coordination with other motion verbs, perfect construction (resultative), reflexive pronoun)?

  • Konstruktionen jenseits des Satzes: Textstrukturierung in historiographischen Texten (insb.) des 16. Jahrhunderts

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)

    This project aims to apply the constructionist approach to units larger than the sentence, as suggested by Hoffmann & Bergs (2018) (see also Hoffmann 2015 and Hoffmann & Bergs 2015), in particular in the analysis of sixteenth-century Italian historiographical texts such as Machiavelli’s Istorie fiorentine (1525) and F. Guicciardini’s Storia d’Italia (1561). The textstructuring devices employed in these texts have not received much attention in previous research, since analyses tend to rely on modern editions, in which these texts appear typographically subdivided into smaller units, i.e. into chapters and paragraphs. These subdivisions, however, had only been introduced in 19th century editions, while the original versions, i.e. the 16th century prints, were nearly completely devoid of such typographic textstructuring devices. Nevertheless, the analyses proposed so far (cf. e.g. Blumenthal 1980, Nencioni 1984, Dardano 2017: 282–371) give reason to assume very close relationships between linguistic forms and text structuring functions, i.e. originally, text structuring (foreground vs. background; narration vs. comment; discourse-topic shift etc.; cf. Fesenmeier & Kersten 2018) seems to be expressed by certain recurrent lexicogrammatical patterns, which vary however considerably in size and complexity, for example sentence-initial ma ‘but’ without any adversative value, anaphoric coniunctio relativa-constructions, verb subject ordering, complex hypotactic structures with different types and degrees of subordination.
    Traditionally, such lexicogrammatical patterns have been described as stylistic devices and often treated independently from one another. However, at least some of them seem to be related (e.g. coniunctio relativa + subordination + passive + present tense: [Le quali cose] [mentre che] … [si trattano]); moreover, the relation between the “grammatical” elements (determiners, subordinating conjunctions) and the “lexical” elements (e.g. encapsulating noun phrases such as cosa/cose ‘thing(s)’ which function “as a resumptive paraphrase for a preceding portion of a text” (Conte 1996: 1)) of such patterns does not always seem to be grasped in a satisfying manner.
    Since one of the advantages of Construction Grammar as a theoretical framework is that the mechanisms developed to describe standard syntactic phenomena can be extended to higher levels of linguistic organization (cf. e.g. Östman 2005, Masini 2016: 75–78, Groom 2019, Hoffmann & Bergs 2018) and since previous work has clearly shown that linguistic conventions also exist at higher levels of linguistic organization, e.g. complexes of clauses revolving around the same discourse topic (cf. Nir & Berman 2010), it seems reasonable to assume the existence of constructions that function as schematic frames for the organization of discourse and whose details (grammatical structure, lexical elements etc.) can be described in a systematic way (CON1: How do we identify constructions – in particular: what are their defining criteria?).
    Since Machiavelli’s Istorie fiorentine and Guicciardini’s Storia d’Italia present highly complex syntactic “architectures”, it seems promising to analyse both texts in the analytical framework of CxG, in particular with recourse to the concept of “clause packages”, i.e. “text-embedded units of one or more clauses connected by abstract linkage relations” (Nir & Berman 2010: 748, our italics). Following Berman & Nir-Sagiv (2009: 160), parameters of a more fine-grained analysis could be the number of clauses attached to a main clause, the different types of subordinate clauses, their ordering (in particular with respect to the main clause), and the overall structure (parataxis, hypotaxis etc.). As Machiavelli and Guicciardini strongly differ in their views on both history and historiography, it can be expected that such analyses reveal important differences in terms of clause packaging strategies, differences which in turn should reflect certain “epistemological” differences, just as “the epistemologies and phraseologies of academic disciplines” turned out to be “mutually constitutive” (Groom 2019: 315). The project will thus address GRQs USE1 (What factors influence speakers’ choices from a range of competing constructions?) and USE2 (To what extent do the factors determining the choice of construction differ between speakers with respect to their individual backgrounds and personalities?).
    In the first stage of the project, the focus will be “synchronic”, i.e. it will involve an in-depth analysis of the two Italian 16th century texts (thereby applying the CxG framework to a “text-language” in the sense of Fleischman 1991: 252 n. 1, i.e. to a “dead language (langue de corpus), one for which all evidence derives from texts”). Nevertheless, it seems appropriate to also include a “diachronic” perspective by taking into account earlier/later historiographical texts in order to shed light on changes in clause packaging and organization of discourse (cf. the evidence given in Colussi 2014); this relates to GRQ USE4 (How do the factors mentioned in USE1 and USE2 result in language change at the community level at different timescales?). Furthermore, since both the Istorie fiorentine and the Storia d’Italia were translated into French in the 16th century, a contrastive analysis could equally allow for relevant insights in the (construction?) status of previously identified lexicogrammatical patterns in the original texts, since 16th century French does not display the same syntactic devices that can be found in 16th century Italian; therefore one might expect different recurring lexicogrammatical patterns in the two languages.

  • Marianne-Plehn-Programm Ulrike Epple

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Oktober 2020 - 31. Juli 2022
    Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) (seit 2018)
  • Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert: Automatische Handschriftenerkennung - historische und sprachwissenschaftliche Analyse.

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Oktober 2019 - 30. September 2022
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
  • Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert: Automatische Handschriftenerkennung - historische und sprachwissenschaftliche Analyse

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Oktober 2019 - 31. März 2024
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    URL: http://lme70.informatik.uni-erlangen.de:8060/exist/apps/nuernberger-briefbuecher/projektbeschreibung.html
    Ziele des gemeinsamen Vorhabens von HistorikerInnen, SprachwissenschaftlerInnen und InformatikerInnen sind 1) die Untersuchung der Bedeutung der Reichsstadt Nürnberg für den Informationsaustausch im Heiligen Römischen Reich und 2) damit verbunden die Erforschung des Anteils dieser städtischen Kanzlei zur Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache. Hierfür wird 3) eine hybride Edition der Nürnberger Briefbücher – der kopialen Überlieferung nahezu aller ausgehenden Briefe des dort regierenden Kleinen Rates – von 1408 bis 1423 (mit insgesamt 844 Folia) erstellt. Zur erfolgreichen Umsetzung werden 4) die vorhandenen Mittel der automatischen Handschriftenerkennung und -analyse durch neuartige Fusionsmethoden weiterentwickelt und Best Practices erarbeitet; die Ergebnisse und Erfahrungen stehen anschließend zukünftigen Projekten zur Verfügung und werden Open-Source veröffentlicht.Mit der Edition der Nürnberger Briefbücher wird eine einzigartige Quelle für die Geschichte der Stadt wie auch für das spätmittelalterliche Reich erschlossen, deren großer historischer und sprachhistorischer Wert bislang nicht hinreichend erforscht wurde. Die zentrale Rolle Nürnbergs im reichsweiten Nachrichtenwesen und bei frühen sprachlichen Ausgleichsprozessen im Rahmen der Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache wurde immer wieder proklamiert, jedoch fehlt eine wissenschaftliche Untermauerung dieser Thesen auf Grundlage des vorhandenen Quellenmaterials. Aus historischer Perspektive werden die Themenvielfalt und die Kontaktpartner der Briefbücher als Spiegel des reichsstädtischen Kommunikationsnetzes im frühen 15. Jahrhundert untersucht, wofür mittels der automatischen Schrifterkennung darüber hinaus auch die Kontaktpartner der anschließenden Bände quantitativ erfasst werden. In linguistischer Hinsicht wird auf der Basis einer phonologisch-graphematischen Annotation die These von der frühen Überregionalität der Nürnberger Schreibsprache überprüft. In wechselseitiger Ergänzung mit den Historikern werden zudem Adressatenbezogenheit und Formelhaftigkeit der Briefbücher anhand sozio- und textlinguistischer Kriterien systematisch erschlossen.Erste Erfahrungen wurden bereits in einem Pilotprojekt zum ältesten Nürnberger Briefbuch (1404‒1408) mit ca. 800 Briefen gesammelt. Für die automatische Handschriftenerkennung wird die Wortfehlerrate der neuesten Technologie des Projektes READ (https://read.transkribus.eu/) durch die neuen Fusionsverfahren nochmals reduziert, wodurch der Transkriptionsprozess beschleunigt und gleichzeitig eine breitere Anwendbarkeit gesichert wird.
  • Palliativmedizin als Diskurs - interdisziplinär (PalaDin)

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 15. Mai 2019 - 14. Mai 2020
    Mittelgeber: Stiftungen
    URL: https://www.palliativmedizin.uk-erlangen.de/forschung/forschungsschwerpunkte/
  • Sprache, Reformation und Konfessionalisierung. 9. Jahrestagung der Gesellschaft für germanistische Sprachgeschichte

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 27. September 2017 - 30. September 2017
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
  • Flexible Schreiber in der Sprachgeschichte. Zensierte Patientenbriefe des 19. Jahrhunderts.

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: seit 1. September 2017
    Mittelgeber: Elitenetzwerk Bayern

    Wir variieren ständig bei der Verwendung von Sprache. Dabei passen wir uns unterschiedlichen Situationen und Gesprächspartnern an, setzen Sprache gezielt ein, um bestimmte Emotionen und auch Handlungen zu evozieren, verändern – bewusst oder unbewusst – Wortschatz und Grammatik je nach aktueller Stimmung, und zudem wandelt sich auch unser Sprachgebrauch im Laufe der Jahre. Die Nachwuchsforschergruppe überträgt die Beobachtungen der modernen Soziolinguistik zur internen sprachlichen Variabilität in die Sprachgeschichte und stellt sich die Frage, ob auch historische Schreiberinnen und Schreiber sprachliche Flexibilität zeigten. Inwiefern passten sich diese also den erforderlichen schriftsprachlichen Normen unterschiedlicher Textsorten und Verschriftungssituationen an? Waren sie sich dieser Anpassungen bewusst und darüber hinaus auch in der Lage, aktiv ihre Sprachwahl zu steuern? Fokus soll hierbei weniger auf privilegierten und höher gebildeten Personen liegen denn auf dem Großteil der Bevölkerung, also ‚einfachen Schreibern‘ mit geringerer Schulbildung und bäuerlichen sowie handwerklichen Berufen.

     

    Als Datengrundlage dienen hauptsächlich Briefe und weitere persönliche Dokumente von ehemaligen Patientinnen und Patienten psychiatrischer Anstalten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In diesen Institutionen, die im Zuge der Institutionalisierung der Psychiatrie im 19. Jahrhundert in großer Anzahl in den deutschen Ländern entstanden sind, herrschte die Praxis, bestimmte Briefe nicht abzuschicken, sondern den Patientenakten beizulegen, wo diese seitdem meist unbeachtet schlummern. Im Forschungsprojekt widmen wir uns diesen Briefen aus interdisziplinärer Perspektive und erstellen zunächst ein elektronisches und frei zugängliches Briefkorpus mit Material aus Süddeutschland (psychiatrische Anstalt Irsee/Kaufbeuren), Norddeutschland und Großbritannien (siehe http://copadocs.de). Dieses untersuchen wir anschließend hinsichtlich der Hypothese, dass auch ‚einfache Schreiber‘ sich bewusst für den Einsatz unterschiedlicher sprachlicher Register und damit auch unterschiedlicher (Bündel von) Varianten entscheiden konnten.

     

    Das Forschungsprojekt entwickelt dabei Methoden zur Kombination funktionaler mit strukturellen Herangehensweisen an sprachliche Variation und schließt an eine integrative Theoriebildung in der Variationsforschung an. Die Spezifik dieses Korpus erlaubt es darüber hinaus, den Einfluss von Alter und/oder Krankheiten auf den Sprachgebrauch zu analysieren, und leistet dabei Pionierarbeit im Bereich einer Historischen Patholinguistik. Ethische Relevanz erhält das Projekt durch die Untersuchung von Textbewertungen, der Zensurpraxis und der Legitimation von Wissen und Macht – schließlich ergreifen die Patienten mit ihren Erfahrungen im psychiatrischen Kontext nun selbst das Wort, welches ihnen damals verwehrt wurde. Die Nachwuchsforschergruppe besteht aus dem Gruppenleiter sowie sechs Doktoranden, und ist angegliedert an den Elitestudiengang „Ethik der Textkulturen“ der Universitäten Erlangen und Augsburg.

  • Germanistische Institutspartnerschaft (Erlangen – Porto Alegre/Pelotas (Brasilien), DAAD)

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2017
    Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
  • Germanistische Institutspartnerschaft (Erlangen – Porto Alegre/Pelotas (Brasilien), DAAD)

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 2017 - 31. Dezember 2022
    Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
  • Grammatische Terminologie

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2016
  • Zusatzqualifikation Wirtschaft für Lehramtsstudierende

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Juli 2015 - 31. Dezember 2017
    Mittelgeber: Bayerische Staatsministerien
  • Fränkisches Wörterbuch

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: seit 1. Oktober 2012
    Mittelgeber: andere Förderorganisation
    URL: https://wbf.badw.de/das-projekt.html
  • Fränkisches Wörterbuch

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2012
    Mittelgeber: andere Förderorganisation
    URL: https://www.wbf.badw.de

    Siehe https://www.wbf.badw.de/das-projekt.html

  • Die Melusine des Thüring von Ringoltingen in der deutschen Drucküberlieferung von ca. 1473/74 bis ins 19. Jahrhundert – Buch, Text und Bild

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 2007 - 28. Dezember 2012
    Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Im Mittelpunkt steht die »Melusine« des Thüring von Ringoltingen als (gedrucktes) Buch, wie es der spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Buchhändler plante, verlegte und vertrieb und wie es der Käufer und Leser in Händen hielt und rezipierte. Arbeitsgrundlage ist die Erfassung, Beschreibung und Analyse der Drucküberlieferung vom Basler Erstdruck des Druckerverlegers Bernhard Richel um 1473/74 bis zum Ende der Volksbuch-Ausgaben in den 1870er Jahren. Die Analyse schreibdialektaler, stilistischer und rhetorischer Kennzeichen, der Art und Funktion der Bilder (Bildzyklen) im Buch und auf dem Titelblatt, ihrer Ikonografie, der Rolle der verschiedenen Bildurheber und Produzenten im Buchherstellungsprozess sowie die Ausstattung und Typografie des Buches, welche die gesamte Materialität des Buchkörpers umfasst, ist das forschungsrelevante Gesamtziel. über fast vier Jahrhunderte hinweg sollen die Wechselwirkungen zwischen Buchproduktion, Buchgestalt, Textgestalt, Lesen und Leser erschlossen werden. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt. Buchwissenschaft (Buchgestaltung, Buchhandel, Publikum und Markt), Lesegeschichte (Layout, Leseweisen und Lektürepraktiken), Sprachgeschichte (Sprachwandel vom 15. bis 19. Jahrhundert, Textorganisation, Druckersprachen) und Kunstgeschichte (Bild- und Mediengeschichte, Text-Bild-Beziehungen, Bild-Lektüre, Transferprozesse) bringen ihre jeweils spezifischen Fragen und Methoden ein.

  • Wortbildung in der deutschen Urkundensprache des 13. Jahrhunderts - das Verb

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 2002 - 15. September 2006
    Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Das Projekt soll einen Beitrag zur Erforschung der mittelhochdeutschen Wortbildung leisten. Es stellt zugleich einen wesentlichen Baustein zur Beschreibung der mittelhochdeutschen Grammatik auf der Grundlage der lange Zeit vernachlässigten Prosatexte dar. Für die drei Hauptwortarten Substantiv, Verb und Adjektiv erfolgt eine systematische historisch-synchrone Analyse der derivativen Wortbildung. Die Untersuchung basiert auf dem 'Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300' und gliedert sich in einen methodisch-theoretischen Teil und einen empirischen Teil. In der Wortbildungsanalyse werden zunächst die morphologischen Typen der Substantiv-, Adjektiv- und Verbderivation, sodann die Funktionstypen und Funktionsklassen beschrieben und schließlich mit dem frühneuhochdeutschen und gegenwartssprachlichen Wortbildungssystem verglichen, um somit Aufschluß über Entwicklungstendenzen in diesen Bereichen der deutschen Wortbildung zu erhalten.

  • Adjektivderivation im Nürnberger Frühneuhochdeutsch um 1500

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 1997 - 31. Dezember 2000
    Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Es wurden leider keine Aktivitäten gefunden.

  • : Mitgliedschaft Bayerische Akademie der Wissenschaften – 2020
  • : Preis für gute Lehre (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) – 2009
  • : Otto-Seel-Preis (Philosophische Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) – 2000

Prof. Dr. Stephanie Evert

Bücher

Herausgegebene Bände

Beiträge in Fachzeitschriften

Beiträge in Sammelwerken

Beiträge bei Tagungen

Abschlussarbeiten

weitere siehe CRIS

  • Prompt Higher Learning – Mit KI-gestützten Writing Tools (Hochschul-)Bildung verbessern?!

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. April 2024 - 31. März 2026
    Mittelgeber: Stiftungen
  • Digitaler Registerassistent

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: Digitaler Registerassistent
    Laufzeit: 1. März 2024 - 28. Februar 2027
    Mittelgeber: andere Förderorganisation
  • Reading concordances in the 21st century (RC21)

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. März 2023 - 31. März 2026
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)

    In today's digital world, the amount of text communicated in electronic form is ever-increasing and there is a growing need for approaches and methods to extract meanings from texts at scale. Corpus linguists have long been studying digitised texts and have established that much of language is characterised by recurring patterns. So the word 'eye' can appear together with words like 'cream' and 'test', or words like 'closed' and 'fixed'. In corpus linguistics, such patterns are identified with the help of concordances, i.e. displays that show many occurrences of a word, phrase or construction across a range of contexts in a compact format. However, lacking a well-established and clear-cut methodology, the art of reading concordances has not yet realised its full potential. At the same time, there has been very little innovation in algorithms in the concordance software packages available to corpus linguists.This project proposes an innovative approach to reading concordances in the 21st century. Through the collaboration between the University of Birmingham and FAU Erlangen-Nürnberg we combine strengths in theoretical work in corpus linguistics with expertise in computational algorithms in order to develop a systematic methodology for reading concordances. We will develop tool-independent strategies and corresponding algorithms for the semi-automatic organisation of concordance lines, and implement them in the software FlexiConc. To develop and test our approach, we will conduct two case studies. The first will focus on body language in fiction compared to non-fiction texts. The second will focus on political argumentation in social media, formalising its findings as corpus queries that can be used for automatic argumentation mining. Both case studies include a comparative dimension between English and German. Hence, they broaden out approaches to concordance reading which have been very focused on the English language so far. Through these case studies, we will establish an approach that not only provides innovation in corpus linguistics, but also has wider implications for the analysis of textual data at scale, while still retaining a humanities perspective.We will develop FlexiConc as open-source software, so that other researchers can use it as an off-the-shelf tool or integrate it into existing concordance tools or their own software environment. Both FlexiConc and our tool-independent approach to concordance analysis will have relevance beyond corpus linguistics, providing innovative approaches and algorithms for disciplines such as digital humanities and computational social science. We will raise awareness of the new possibilities in a variety of forms, for instance, through a project blog where users of our software can share their experience, and with the help of an advisory board of leading international experts. We will run training sessions at summer schools and conferences and make educational materials available online.

  • Automatische Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen für E-Justice und Legal-Tech

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)

    Laufzeit: 15. Dezember 2022 - 14. Dezember 2025
    Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    URL: https://www.linguistik.phil.fau.de/projects/leak-anger/
  • GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)

    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)
    URL: https://www.linguistics.phil.fau.eu/fau-linguistics/research-training-group-dimensions-of-constructional-space/

    Gegenstand des beantragten Graduiertenkollegs ist ein relativ neues Paradigma der Linguistik, nämlich die Konstruktionsgrammatik (CxG). Grundlegende Prämisse ist dabei, dass das gesamte sprachliche Wissen einer Person in einem Netzwerk von Form-Bedeutungs-Paaren, sog. Konstruktionen, repräsentiert ist. Konstruktionen unterscheiden sich hinsichtlich Größe (von Morphemen über Argumentstruktur bis hin zu Diskurskonventionen), Abstraktionsgrad (vollständig konkret/elaboriert, teilweise schematisch, vollständig schematisch), Verankerung im mentalen Konstruktikon sowie Art ihrer Verbindung zu anderen Konstruktionen im Netzwerk. Diese Eigenschaften bilden einen mehrdimensionalen Raum, den wir als „constructional space“ bezeichnen. Das GRK befasst sich mit Kernfragen der CxG (z.B. Erkennung von Konstruktionen, konstruktionelle Vernetzung) sowie mit ihrer Anwendung auf verschiedene Sprachen (u.a. Arabisch und Haitianisches Kreol), Sprachstufen und Sprachkontaktsituationen. Ferner sollen zentrale CxG-Hypothesen mit verschiedensten Methoden überprüft werden (u.a. traditionelle Analysen, „Big Data“-Korpusmethoden, Verhaltensexperimente und Neuroimaging). Ein zentrales Ziel ist die Erstellung eines Forschungskonstruktikons (FK), das Beschreibungen der untersuchten Konstruktionen in einer Datenbank zusammenfasst und mit allen zugehörigen Forschungsergebnissen der Teilprojekte verknüpft. Insofern bildet das frei zugängliche FK eine ideale Basis und ein Modell für weitere interdisziplinäre Forschung weltweit. Das GRK ist hochgradig interdisziplinär angelegt und kombiniert Erkenntnisse aus der theoretischen Linguistik, der Computerlinguistik, den Neurowissenschaften und der Psycholinguistik. Verbindende Element sind der gemeinsame theoretische Rahmen der CxG, die allerdings durchaus kritisch hinterfragt werden soll, gemeinsame Forschungsfragen und eine konsequente Ausrichtung auf empirische Forschung. Zentraler Bestandteil des GRK ist ein strukturiertes Ausbildungsprogramm für die Promovierenden, das neben einer Winterschule, drei Bootcamps und regelmäßigen Seminaren und Forschungsgruppentreffen auch zahlreiche Wahlveranstaltungen, optionale Auslandsaufenthalte und individuelles Coaching umfasst. Das GRK wirbt hochqualifizierte Promovierende an und vermittelt fundierte Grundlagen in linguistischer Theoriebildung und empirischen Forschungsmethoden. Alle Promovierenden haben jeweils zwei Betreuungspersonen, die unterschiedliche Disziplinen oder methodische Ansätze vertreten, und werden von weiteren Personen beraten (u.a. internationalen advisors). Sie sammeln so Erfahrungen im Bereich interdisziplinärer Kooperationen, bauen ein Netzwerk internationaler Kontakte auf und erwerben umfangreiche transfer skills. Insgesamt erwerben die Promovierenden im GRK eine Vielzahl fachlicher und allgemeiner Kompetenzen, die essentielle Qualifikationen für eine weitere Karriere in der Wissenschaft oder anderen Bereichen der Gesellschaft darstellen.

  • Die Normalisierung rechtspopulistischer und neurechter Diskurse in Japan und Deutschland

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2025
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
  • Multimodal Constructional Space

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)
    URL: https://www.cxg.phil.fau.eu/about-the-rtg/about-the-rtg-projects/project-2/

    When it comes to human face-to-face communication, speakers make use of various modalities to deliver and interpret messages. This complex operation involves not only the verbal exchange of linguistic forms, but also the use of facial expressions, gestures, and prosody. In fact, a number of studies have shown that many gestures and linguistic forms systematically co-occur with one another (Cienki, 2015; Ningelgen & Auer, 2017; Ziem, 2017; Zima, 2017b). Following a cognitive/usage-based model, we know that language learners and users keep track of usage events, and that knowledge of language is constantly shaped and re-shaped with each instance of use (Bybee, 2010). One of the challenges of linguistic theory is therefore to account for these multimodal phenomena.

    The main focus of this project is on modeling multimodality in a Construction Grammar (CxG) framework (Goldberg, 1995, 2006, 2019). Over the past few years, there have been several proposals that address these types of phenomena (Cienki, 2017; Herbst, 2020; Hoffmann, 2017; Mittelberg, 2017; Schoonjans, 2017; Turner, 2018; 2020a; 2020b; Uhrig, 2021; Ziem, 2017; Zima, 2017; Zima and Bergs 2017). Still, there are various theoretical and practical aspects yet to be addressed. Some of the discussion points that were brought up concern the theoretical status of multimodal constructions, whether the constructicon is multimodal, and whether a Multimodal Construction Grammar is needed.

    In detail, this project is set to investigate three kinds of constructions where multimodal phenomena are observed, and use them as case studies to understand and suggest ways of modeling multimodality, following a CxG framework. These are cases whereby a linguistic form is observed to systematically and frequently co-occur with a gesture as in “I came this close to 🤏 winning the lottery”; a gesture that seemingly has a syntactic role in the utterance; and a gesture where no association is found with particular linguistic forms, but rather is a case of free combination such as air quotes (Uhrig, 2020). All of this will be done in the form of corpus-based studies. The data will be extracted from the large repository of audio-visual data NewsScape English Corpus, and analyzed using a variety of tools such as CQPweb, Red Hen Rapid Annotator, Elan, and Praat (Uhrig, 2021).

    By the end of this project, we would like to suggest ways of delineating and modeling multimodal constructions in a CxG framework, account for the type of information that should be considered when describing constructions, which is not a trivial matter, and apply data science methods to multimodal communication research to identify and extract gestures from multimodal corpora, and to use statistical methods to analyze them.

  • Corpus Evidence for Delineating Constructions

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
    Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)

    CxG and many other usage-based approaches agree that language consists of pre-fabricated form-meaning pairings of varying sizes (e.g. Goldberg 1995, Hunston & Francis 2000, Sinclair & Mauranen 2006, Wray 2008), which are called constructions in CxG. In contrast to approaches that understand language as a probabilistic system, such as lexical priming theory (Hoey 2005) or the EC-Model (Schmid 2020), constructions are usually conceptualised as discrete symbolic units or the “nodes of a symbolic network” (Diessel 2019: 249), possibly emerging from the generalisation of associational patterns or clusters of memory traces (e.g. Goldberg 2019). Prior research is typically focused on extensive linguistic analysis and discussion of a relatively small set of specific constructions (such as the English ditransitive or the let alone construction). Such studies have not been able to establish clear-cut criteria and diagnostics for determining at scale, i.e. with broad coverage, which form-meaning pairings should be considered as constructions and which elements (lexical items, restricted or open slots, and grammatical features) should be included in a given construction. While it is evident in a usage-based approach that there can be no dichotomic distinction of constructions vs. non-constructions4 and that “constructionhood” is a matter of degree, binary decisions on an inventory of constructions still have to be made for the purposes of linguistic analysis and the systematic compilation of a broadcoverage reference constructicon.

    First efforts to build such a reference constructicon have been started for different languages, including English (Perek & Patten 2019) and German (Ziem et al. 2019). They build on existing lexical resources such as FrameNet (Perek & Patten 2019) and/or manual in-depth analysis of selected constructions5 (Ziem et al. 2019). Automatic identification of constructions has only been attempted by a small number of exploratory studies, based on word n-grams (Shibuya & Jensen 2015), hybrid n-grams of words and POS tags (Forsberg et al. 2014), or a combination of dependency-based co-occurrence with distributional clustering (Martí et al. 2019). All three studies focus on extracting and ranking construction candidates for manual inspection, but do not discuss identifying criteria or generate additional quantitative evidence for human annotators. Gries (2003) carries out a small feasibility study on finding prototypical instances of a given construction, but does not address the issue of construction identification.

    This project explores how and to what extent quantitative data from large corpora can contribute to the task of delineating constructions, i.e. help researchers to assess the degree of “constructionhood” of a candidate construction (CxCand), develop systematic defining criteria for this assessment, and lay the groundwork for (semi-)automatic identification of constructions at scale. The project combines computational big data analysis of English and German corpora with constructicographic work (Lyngfelt et al. 2018), extending the collo-profile approach proposed by Herbst & Uhrig (2019: 177ff) for argument structure constructions. It addresses three central research questions: Q1: Does quantitative evidence from large corpora improve the manual identification of constructions and the development of defining criteria? Q2: What statistical measures are suitable as an operationalisation of such quantitative data, providing a basis for computing an index of “constructionhood” and for the automatic identification of constructions?

    Q3: Can context-sensitive neural word and phrase embeddings be used as a corpus-based approximation of construction meaning?
    The project starts by extracting large databases of CxCand from English and German Web corpora of more than 10 billion words, based on pre-defined syntactic patterns such as verb argument structure. The extraction relies on an existing HPC infrastructure for parsing large corpora at FAU. Widely-used criteria for determining “constructionhood” such as productivity, compositionality / idiomaticity and schematicity / lexical specificity (Ziem et al. 2019: 69f) are operationalised in terms of corpus frequency, productivity of slots, statistical association between lexical elements, morpho-syntactic preferences, context entropy, etc. They are computed from the CxCand database using state-of-the-art measures from methodological research carried out at FAU, which provide the basis for answering Q2. Following Herbst & Uhrig (2019), the meaning aspect of a CxCand is initially approximated by the collo-profiles of its open slots. A thorough constructicographic analysis of different sets of CxCand sheds light on Q1 (whether constructions can clearly be identified) and Q2 (which quantitative measures are most useful for this purpose). These sets include well-studied examples of constructions from the literature (used for validation of the approach), sets based on a syntactic pattern (such as mono-transitive verb argument structure), and sets based on a lexical item (in particular various prepositions, in collaboration with project #9). The most challenging and open-ended aspect of the project explores the use of context-sensitive word and phrase embeddings (e.g. Devlin et al. 2019) to operationalise the semantics of a CxCand, following the distributional hypothesis (Harris 1954) and recent proposals for a distributional CxG (DisCxG: Rambelli et al. 2019). If successful, i.e., if there is a positive answer to Q3, not only the form of a construction but also its meaning can be studied based on corpus evidence.

    Research questions Q1 and Q2 directly address GRQ CON1 (How do we identify constructions? Can they be seen as discrete units?) and GRQ CON2 (To what extent is constructional knowledge determined by collo-profiles? How can we measure the lexical specificity vs. productivity of constructions slots?). An important part of the constructicographic analysis is to delineate between a CxCand and related constructions, such as a generalisation of the CxCand or an overlapping combination of two constructions. In this way, the project also addresses GRQ NET1 (How can computational methods help reveal the network character of constructional space?).

    The project will contribute a substantial number of entries to the RCnn, combining constructicographic descriptions with rich quantitative evidence. A suitable representation format for these entries will be developed in close collaboration with the PDR. The CxCand database constitutes a valuable resource for other projects working on English or German constructions; an extension to other languages is envisaged for the second phase of the RTG.

  • DFG-Projekt: Die Normalisierung rechtspopulistischer und neurechter Diskurse in Japan und Deutschland

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)

    Laufzeit: 1. April 2022 - 31. März 2025
    Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Der Lehrstuhl Japanologie mit dem Schwerpunkt Japan derModerne und Gegenwart ist Teil des durch die DFG geförderten Projekts „Die Normalisierungrechtspopulistischer und neurechter Diskurse in Japan und Deutschland“ ,das interdisziplinär in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Korpus- undComputerlinguistik durch die Philosophische Fakultät der FAU durchgeführt wird.

     

    In diesem vergleichend angelegten Forschungsprojekt wird ausdiskursanalytischer Perspektive verschiedene Instanzen des politischenPopulismus als „schlanke Ideologie“ (Mudde/Kaltwasser) in ihrer jeweiligenideologischen Nähe zu neurechten Diskursen in Japan und Deutschland.Insbesondere analysiert werden die langfristigen Auswirkungen neurechterdiskursiver Strategien und rechtspopulistischer Politik auf die Alltagsspracheund das politische Diskursfeld mit den Methoden der Korpus- undComputerlinguistik sowie der korpusbasierten kritischen Diskursanalyse.

  • Tracking the infodemic: Conspiracy theories in the corona crisis

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. April 2021 - 30. September 2022
    Mittelgeber: Volkswagen Stiftung

    Welche Kreise ziehen Verschwörungstheorien? Das Projekt untersucht diese Frage, indem wir mit Methoden der Korpuslinguistik den Gebrauch und die Verbreitung von Verschwörungstheorien anhand typischer Sprachmuster analysieren. Außerdem untersuchen wir die diskursiven Strategien, die Verschwörungstheorien mit rechtspopulistischen und extremistischen Diskursen gemeinsam haben. Ziel des Projekts ist es nicht nur, wichtige Einsichten in den Diskurs zur Corona-Pandemie zu gewinnen, sondern auch, die verwendeten Methoden weitgehend zu automatisieren, sodass sie eingesetzt werden können, um die Verbreitung anderer Verschwörungstheorien und Fehlinformationen zu untersuchen, etwa indem bestimmte Argumentationsmuster automatisch identifiziert werden.

  • Argumentrekonstruktion aus Politischen Debatten

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 2021 - 31. Dezember 2023
    Mittelgeber: DFG / Schwerpunktprogramm (SPP)
    URL: https://www.linguistik.phil.fau.de/projects/rant/
    Politische Debatten liegen heutzutage zu großen Teilen in maschinenlesbarer Form vor – in der formellen Öffentlichkeit von Parlamentsdebatten ebenso wie in der Halböffentlichkeit sozialer Medien. Dies eröffnet die Möglichkeit, sich mit automatischen Textanalysemethoden einen breiten Überblick über die vorgebrachten Argumente zu verschaffen. Das Projekt RANT/RAND entwickelt im Rahmen des SPP RATIO (Robust Argumentation Machines) zu diesem Zweck einen kombinierten Ansatz, in den Methoden aus Logik und Korpuslinguistik einfließen. Da aufgrund der riesigen Menge verfügbarer Daten davon ausgegangen werden kann, dass alle wichtigen Argumente auch bei relativ niedriger Sensitivität gefunden werden, setzen unsere Verfahren auf hohe Genauigkeit (auf Kosten der Sensitivität). Dazu erstellen wir eine Liste von Logikmustern, die gängigen Argumentationsschemata entsprechen (z.B. Argumentum ad verecundiam) und im Wesentlichen als mit Platzhaltern versehene Formeln in speziellen Modallogiken betrachtet werden können. Jedes Logikmuster ist mit mehreren sprachlichen Realisierungen verknüpft, die in korpuslinguistischen Studien erarbeitet und gleichzeitig in Form von Suchanfragen operationalisiert werden. Unser Ansatz verbindet somit die Entwicklung automatischer Methoden zur Argumentextraktion mit neuen Erkenntnissen über linguistische Aspekte insbesondere der umgangssprachlichen politischen Argumentation. Die aktuell laufende erste Phase des Projekts konzentriert sich auf die Entwicklung und Evaluation von Logikmustern und korpuslinguistischen Suchanfragen für einzelne Argumente anhand einer Fallstudie auf einem großen englischsprachigen Twitter-Korpus. In der zweiten Projektphase werden wir die Robustheit unseres Ansatzes testen, indem wir weitere extsorten mit einbeziehen und insbesondere auch längere kohärente Texte wie Zeitungsartikel und Parlamentsdebatten analysieren. Zudem arbeiten wir in der zweiten Phase mit deutschsprachigen Texten, die mit korpuslinguistischen Suchanfragen wesentlich schwieriger zu erfassen sind (u.a. aufgrund diskontinuierlicher Konstituenten und eines deutlich kleineren Angebots qualitativ hochwertiger NLP-Werkzeuge). Ein weiterer entscheidender Schritt ist der Einsatz ähnlichkeitsbasierter Methoden, um aus den extrahierten Argumenten komplexe Schlussfolgerungen ziehen zu können. Dazu werden Platzhalter in den extrahierten Formeln mit speziell auf unsere Anforderungen zugeschnittenen Embedding-Vektoren ausgefüllt. Ferner werden wir unseren Ansatz auf die Extraktion von Argumentationsstrukturen, d.h. explizite und implizite Verweise zwischen Argumenten, ausdehnen. Ergänzend dazu werden wir die logische Struktur von Argumentation über Planung untersuchen und Querverbindungen zwischen Argumentation und zwischenmenschlichen Beziehungen herstellen (z.B. in Ad-hominem-Argumenten).
  • Automatische Anonymisierung und Pseudonymisierung von Gerichtsurteilen

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. April 2020 - 31. März 2022
    Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium der Justiz (StMJ)
  • Korpus- und Computerlinguistik interkulturell

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. März 2020 - 31. August 2021
    Mittelgeber: Bayerische Forschungsallianz (BayFOR)
  • Palliativmedizin als Diskurs - interdisziplinär (PalaDin)

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 15. Mai 2019 - 14. Mai 2020
    Mittelgeber: Stiftungen
    URL: https://www.palliativmedizin.uk-erlangen.de/forschung/forschungsschwerpunkte/
  • Rekonstruktion von Argumenten aus Noisy Text (SPP 1999: RATIO)

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 2018 - 31. Dezember 2020
    Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Soziale Medien spielen in der gesellschaftlichen Meinungsbildung eine wachsende Rolle. Gegenstand von RANT ist die Entwicklung von Methoden und Formalismen zur Extraktion, Repräsentation und Verarbeitung von Argumenten aus Texten geringer linguistischer Qualität, wie sie eben in Diskussionen auf sozialen Medien anzutreffen sind, anhand einer laufenden Fallstudie an einem großen Korpus von vor dem Referendum verbreiteten Twitter-Botschaften zum Thema Brexit. Wir werden eine korpuslinguistische Studie zur Identifikation wiederkehrender sprachlicher Argumentationsschemata durchführen und anhand dieser Schemata im Sinne eines High-Precision-Low-Recall-Ansatzes entsprechende Korpusanfragen zur Extraktion von Argumenten entwerfen. In der Tat erwarten wir, dass sich Argumentationsschemata unmittelbar mit logischen Schemata in einem dedizierten Formalismus in Verbindung bringen lassen und somit einzelne Argumente direkt als logische Formeln geparst werden können. Der zur Argumentrepräsentation verwendete Formalismus wird ein breites Spektrum an Modalitäten beinhalten, die in realen Texten auftretende sprachlich-semantische Phänomene wie Unsicherheit, Wirkung, Präferenz, Sentiment, Vagheit und Default-Implikation widerspiegeln. Wir werden einen solchen Formalismus als Familie von Instanzlogiken in der koalgebraischen Logik darstellen, die als generisches logisches Rahmenwerk vereinheitlichte semantische, deduktive und algorithmische Methoden für Modalitäten jenseits der üblichen relationalen Semantik zur Verfügung stellt; insbesondere werden wir Deduktionswerkzeuge für Argumentationslogiken auf bestehende generische koalgebraische Werkzeuge aufbauen. Die so entstehende logische Sprache zur Repräsentation einzelner Argumente wird ergänzt durch ein flexibles Rahmenwerk zur Repräsentation von Beziehungen zwischen Argumenten. Hierzu gehören sowohl in der Argumentationstheorie verbreitet betrachtete Relationen wie die Angriffs- und Unterstützungsrelationen sowie aus den Metadaten des Korpus gewonnene Beziehungen wie Zitation, Hashtags oder direkte Ansprache (per Erwähnung von Benutzernamen) als auch solche Beziehungen, die sich erst durch logische Schlussfolgerung aus dem Inhalt der Argumente ergeben. Insbesondere letztere Beziehungen stellen sich semantisch oft nicht als Relationen im engeren Sinne dar, sondern involvieren z.B. kontinuierliche Wahrheitswerte, Präferenzordnungen oder Wahrscheinlichkeiten und profitieren insofern von einer einheitlichen koalgebraischen Modellierung, die auch die semantische Grundlage der koalgebraischen bildet. Wir werden dementsprechend geeignete Verallgemeinerungen der für Dung's Argumentation Frameworks definierten Extensionssemantiken entwickeln und somit letztlich Begriffe wie „kohärenter Standpunkt“ oder „verbreitete Sichtweise“ formal einfangen; in Verbindung mit entsprechenden algorithmischen Methoden wird dies die automatisierte Extraktion umfassender argumentativer Positionen aus dem Korpus erlauben.

  • Komplexität literatischer Werke aus stilometrischer Sicht im Digital Humanities-Zentrum KALLIMACHOS

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: KALLIMACHOS – Zentrum für digitale Edition und quantitative Analyse an der Universität Würzburg
    Laufzeit: 1. Oktober 2017 - 30. September 2019
    Mittelgeber: BMBF / Verbundprojekt

    Im Rahmen dieses Teilprojekts entwickelt der Lehrstuhl für Korpus- und Computerlinguistik robuste Maße für lexikalische Komplexität, erweitert den Komplexitätsbegriff über die gängige vocabulary richness hinaus und implementiert die Ergebnisse in einerfrei verfügbaren stilometrischen Toolbox.

  • Exploring the “Fukushima Effect”: Meinungsnetze und politische Willensbildung in der transnationalen algorithmischen Öffentlichkeit

    (FAU Funds)

    Laufzeit: 1. Januar 2017 - 31. Dezember 2019
    URL: https://www.linguistik.phil.fau.de/projects/efe/

    Die Digitalisierung der Gesellschaft und der Mediensysteme hat immense Auswirkungen auf (politische) Meinungsbildung und Diskurse. Dieses Projekt widmet sich der Untersuchung eines komplexen Phänomens, das im Zeitalter globalisierter Massenmedien und einer nationale Grenzen überschreitenden Konnektivität in den Sozialen Medien entstanden ist und von uns als transnationale algorithmische öffentlichkeit bezeichnet wird. Eine interdisziplinäre Kombination aus computerlinguistischen Verfahren, Netzwerkvisualisierung, interkultureller Hermeneutik und kommunikationswissenschaftlicher Inhaltsanalyse ermöglicht es uns, die diesem Phänomen zugrundeliegenden Prozesse zu analysieren und abzubilden. Thematisch befasst sich das Projekt mit der politisch aktuellen Diskussion zur Atomenergie und Energiewende nach Fukushima in Deutschland und Japan.

  • Effiziente Simulationsexperimente zur Parameteroptimierung speicherintensiver computerlinguistischer Lernverfahren

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Oktober 2016 - 30. September 2017
    Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (ab 10/2013)

    Ziel des Projekts ist es, speicherintensive maschinelle Lernverfahren für den Einsatz auf HPC-Clustern zu optimieren, um Simulationsexperimente zur systematischen Parameteroptimierung der Verfahren durchführen zu können. Als prototypischer Anwendungsfall dienen Matrixfaktorisierungen und Deep Learning-Modelle in der distributionellen Semantik.

  • Reisekostenbeihilfe für Konferenzreise nach Portozoz

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. August 2016 - 31. Oktober 2016
    Mittelgeber: Stiftungen
  • Computer-basierte Messung von Motiven

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2016

    Die standardisierte Messung impliziter motivationaler Bedürfnisse anhand der Inhaltskodierung von Fantasiegeschichten ist ein zeit- und personalintensives Verfahren. Der Lehrstuhl arbeitet in Kollaboration mit Kollegen aus der Corpuslinguistik und der Informatik daher an der Entwicklung computer-basierter Verfahren zur automatischen Messung motivationaler Bedürfnisse. Dabei kommen psychoinguistische Verfahren wie Linguistic Inquiry and Word Count ebenso zu Einsatz wie Mustererkennungsverfahren.

  • Mehrsprachigkeit und Migration

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2016
  • Englisches Konstruktikon

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2016
  • Korpuslinguistische Methoden und statistische Auswertungen im Digital Humanities-Zentrum KALLIMACHOS

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)

    Titel des Gesamtprojektes: KALLIMACHOS – Zentrum für digitale Edition und quantitative Analyse an der Universität Würzburg
    Laufzeit: 1. Oktober 2014 - 30. September 2017
    Mittelgeber: BMBF / Verbundprojekt
    URL: http://www.kallimachos.de/

    In diesem Teilprojekt soll das Verständnis für die mathematischen Eigenschaften der literarischen Autorschaftsattribution mit stilometrischen Abstandsmaßen verbessert werden. Außerdem ist die Trennung von Autor-, Gattungs- und Epochensignal in stilometrischen Analysen von großem Interesse, da dies wiederum der Zuverlässigkeit einer automatischen Genreklassifikationen nutzen könnte. Darüber hinaus sollen zuverlässige statistische Methoden zur Signifikanzüberprüfung der festgestellten Entwicklungen ausgearbeitet, implementiert und erprobt werden.

  • Entwicklung einer Textclustering-Software für die Auswertung von Meinungsumfragen mit RogTCS

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: seit 3. Juni 2013
    Mittelgeber: Industrie
    URL: https://www.rogator.de/software/textanalysesoftware/

    Gegenstand des Projekts ist die Erprobung verschiedener computerlinguistischer Verfahren zur halbautomatischen Auswertung offener Fragen in Meinungsumfragen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Identifikation wichtiger Themen (topic analysis), die Erkennung positiver, negativer und neutraler Bewertungen (polarity detection) sowie die Visualisierung der automatischen Auswertungen. Die eingesetzten Verfahren sind weitgehend sprachunabhängig und werden im Rahmen des Projekts auf deutsche und englische Textdaten angewendet.

  • FAU-interne Gremienmitgliedschaften / Funktionen

    Organisation von Tagungen / Konferenzen

    Gutachtertätigkeiten für wissenschaftliche Zeitschriften

    Sonstige FAU-externe Aktivitäten

    • : Mitgliedschaft Bayerische Akademie der Wissenschaften – 2025

    Prof. Dr. Hanna Eglinger

    August 2020-Juli 2024
    Mitglied der internationalen Forschergruppe »Arctic Voices« der UiT The Arctic University of Norway in Tromsø/Norwegen
    06.05.2020 Habilitation an der LMU München mit der Venia Nordische Philologie
    Seit April 2017 W2-Professur für Komparatistik (Vergleichende Literaturwissenschaft) mit dem Schwerpunkt nordeuropäische Literaturen / Skandinavistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    Januar 2017-März 2017 Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für neuere Skandinavistik an der LMU München
    April-Dezember 2016 Visiting scholar am Rachel Carson Center for Environment and Society der LMU München. Stipendium für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs von der Bayerischen Gleichstellungsförderung (BGF)
    Dezember 2015 Ruf auf die W2-Professur für Komparatistik (Vergleichende Literaturwissenschaft) mit dem Schwerpunkt nordeuropäische Literaturen / Skandinavistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Antritt der Professur im April 2016 wurde durch Konkurrentenklage verhindert)
    April 2013-2016 Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für neuere Skandinavistik an der LMU München.
    Mitglied der internationalen Forschergruppe »Arctic Modernities« der UiT Norges Arktiske Universitet in Tromsø/ Norwegen
    Okt. 2010-März 2013 Mutterschutz und Elternzeit
    2009-2010 Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für neuere Skandinavistik an der LMU München (Studienfachkoordinatorin des BA-Studiengangs Skandinavistik, Erasmus-Koordinatorin, Fachstudienberatung)
    2006–2009 Mitglied der interdisziplinären Forschergruppe »Anfänge (in) der Moderne« an der LMU München (DFG-gefördert)
    Juli 2006 Promotion im Fach Nordische Philologie
    Oktober 2004 Angebot einer Assistentenstelle in Kiel
    2003–2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Nordische Philologie (Vertretung der Assistentenstelle)
    2001–2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt »Dialoge zwischen Wortkunst und Bildkunst in der Skandinavischen Moderne (Nordbildtext)« an der LMU München
    2001 Abschluss: Magister Artium
    1999-2001 Wissenschaftliche Hilfskraft im DFG-Projekt »Dialoge zwischen Wortkunst und Bildkunst in der Skandinavischen Moderne (Nordbildtext)« an der LMU München
    1995–2001 Studium der Nordischen Philologie, Neueren Deutschen Literatur und Pädagogik an der LMU München und in Uppsala/Schweden

    • Skandinavische Gegenwartsliteratur
    • Literatur- und Kulturwissenschaft
    • Körpertheorien­
    • Text-Bild-Bezüge
    • Literarische Anfangskonzeptionen
    • Polarliteratur
    • Poetiken des Parasitären
    • Literarische Figurationen des Irrtums

    Bücher

    Herausgegebene Bände

    Beiträge in Fachzeitschriften

    Beiträge in Sammelwerken

    Sonstige

    • Poetiken des Parasitären

      (Projekt aus Eigenmitteln)

      Laufzeit: seit 1. Januar 2019

      Das Projekt »Poetiken des Parasitären in der skandinavischen Literatur« untersucht epistemologische, poetologische und ökokritische Funktionen parasitärer Interrelationen in skandinavischen Texten und Filmen. Dabei zeichnet sich die Relevanz des Parasitismus in vier Szenarien ab: 1. als Schwellenfigur des Schmarotzers und des (ungebetenen) Gastes, häufig mit Fragen nach sozialen und politischen Dynamiken sowie im Hinblick auf literatursoziologische Phänomene des Mäzenatentums, der Co-Autorschaft und des Ghostwriting; 2. als intertextuelles Phänomen mit Fragen nach parasitären und partizipatorischen Schreibverfahren und den damit verbundenen Relationen zwischen Prätext und Posttext sowie der Interrelation von Text, Paratext und Kontext, aber auch im intermedialen Zusammenhang, d.h. im Hinblick auf mediale Transpositionen wie (literarische und filmische) Remakes; 3. in Form von poetologischen Prozessmodellen parasitärer Irritation, Infiltration, Infektion, der Schwächung oder Auflösung von innen heraus, der kompositorischen und kompostierenden Ab- und Umwandlung; und 4. als dynamische Komplexitätsrelation im Rahmen eines oder mehrerer Ökosysteme.
      Das Projekt legt erstmalig den Fokus auf (öko-)parasitäre ästhetische Verfahren in skandinavischen literarischen und audiovisuellen Fiktionen vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Dabei wird zum einen eine literarhistorische Linie verfolgt, auf der der philosophische, politische, intertextuelle, poetologische und ökokritische Einsatz parasitärer Systeme und Denkfiguren bzw. einer parasitistischen Rhetorik untersucht wird. Zum anderen werden durch die Unterteilung des Projekts in einen vorwiegend poetologischen und einen hauptsächlich posthumanistisch-ökosystematisch ausgerichteten Schwerpunkt wesentliche Veränderungen in der Mobilisierung sowie in der Bewertung parasitistischer Prinzipien aufgezeigt. Ziel des Projekts ist es, die Kreationsstrategien parasitärer Systeme bzw. ihre Transfermöglichkeiten auf epistemologische, soziokulturelle und poetologische Denk- und Strukturmodelle zu untersuchen und auf Ausprägungen der Irritations- und Variationsfähigkeit sowie auf Möglichkeiten der Modifikation und Horizonterweiterung – sowohl hinsichtlich der Beschreibungskategorien ästhetischer Prinzipien als auch einer posthumanistischen Konzeption von Mensch-Umwelt-Interaktionen – abzuklopfen. Ein wesentlicher Angelpunkt, der in der bisherigen Forschung noch nicht verfolgt wurde, ist das Verständnis des Parasitären als ökosystemische Dynamik, die sich als Herausforderung anthropozentrischer Welt- und Umwelt-Entwürfe begreifen lässt, indem sie traditionelle Subjekt-Entwürfe bzw. Szenarien einer Mensch-Natur-Dichotomie hinterfragt, irritiert und/oder zerrüttet.

    • Irrtum in der Literatur

      (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

      Laufzeit: seit 27. September 2018
      Mittelgeber: Fritz Thyssen Stiftung
    • Arktisprimitivismus

      (Projekt aus Eigenmitteln)

      Laufzeit: 1. April 2017 - 30. Mai 2020

    FAU-interne Gremienmitgliedschaften / Funktionen

    Organisation von Tagungen / Konferenzen

    Herausgeberschaften

    Gutachtertätigkeiten für wissenschaftliche Zeitschriften

    Gutachtertätigkeiten für Förderorganisationen

    Sonstige FAU-externe Gutachtertätigkeiten

    Gremiumsmitgliedschaften im Wissenschaftsrat

    Vorträge

    Radio- / Fernsehbeiträge / Podcasts

    Sonstige FAU-externe Aktivitäten

    • : Publikationspreis für herausragende Forschung von Frauen in den Geistes- und Sozialwissenschaften der FAU Erlangen-Nürnberg (FAU Erlangen-Nürnberg) – 2021
    • : Visiting scholar (RCC Rachel Carson Center for Environment and Society der LMU München) – 2016
    • : Stipendium für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs von der Bayerischen Gleichstellungsförderung (BGF) (Bayerische Gleichstellungsförderung (BGF)) – 2016

     

     

     

    Prof. Dr. Hartmut Hombrecher

    seit 10/2024 Tenure-Track-Professur für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur an der FAU Erlangen-Nürnberg
    9/2022 Abschluss der Promotion im Fache Deutsche Philologie / Neuere deutsche Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen
    3/2018–9/2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter Neuere deutsche Literatur (50%) an der Georg-August-Universität Göttingen
    7/2017–9/2024 Kustos der Sammlung historischer Kinder- und Jugendliteratur und wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachdidaktik Deutsch (50%) an der Georg-August-Universität Göttingen
    3/2017–6/2017 Wissenschaftliche Hilfskraft an der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen
    Studium u.a. der Deutschen Philologie, Lusitanistik und Komparatistik in Göttingen und Hamburg

    • Deutschsprachige Literatur der Aufklärung
    • Literatur des frühen 20. und des 21. Jahrhunderts
    • Kinder- und Jugendliteratur des 17.–21. Jahrhunderts
    • Kulturtransfers
    • Literatur der ‚völkischen Bewegung‘

    • Kinder- und Jugendliteratur in Westdeutschland um 1945

      (Projekt aus Eigenmitteln)

      Laufzeit: seit 1. Oktober 2024
    • Auswahlausgabe der Werke Franz Daniel Pastorius’

      (Projekt aus Eigenmitteln)

      Laufzeit: seit 1. Oktober 2024

    • 2023: Shortlist Christian-Gottlob-Heyne-Preis (Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen)
    • 2014: Fakultätspreis der Philosophischen Fakultät (Philosophische Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen)
    • 2014: Wissenschaftspreis Niedersachsen (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur)