Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Hausarbeiten in der germanistischen Linguistik

Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Hausarbeiten in der germanistischen Linguistik

Grundsätzliches

Hausarbeiten erfordern und fördern Schlüsselqualifikationen wie die Fähigkeit, einen Themenbereich überschaubar zu gliedern, selbstständig Fragestellungen zu erarbeiten, methodisch reflektierte Lösungsvorschläge zu entwickeln und die Untersuchungsergebnisse sprachlich angemessen und den wissenschaftlichen Standards entsprechend darzustellen.
Die Themenwahl erfolgt selbständig aus dem Horizont des Seminars in Abstimmung mit der Seminarleitung in einer Sprechstunde. Viele Hausarbeiten werden aus dem im Seminar gehaltenen Referat oder den dort vorgestellten Arbeitspapieren entwickelt. Sie bauen auf dem dort bearbeiteten Material auf, konzentrieren sich aber unter Umständen auf ein spezielleres Problem. Entscheidend sind hierbei die Abgrenzung eines bestimmten Gegenstands, die Klärung einer Methode und die Bestimmung eines Erkenntnisziels. Dabei ist der aktuelle Forschungsstand zu berücksichtigen und kritisch dazu Stellung zu nehmen.
Ein hohes sprachliches Niveau wird als selbstverständlich vorausgesetzt, Verstöße gegen die Rechtschreibung, Interpunktion, Grammatik sowie Schwächen im Ausdruck führen zu einer schlechteren Bewertung.

Umfang
  • Hausarbeit im Aufbaumodul: 10–15 Textseiten
  • Hausarbeit im Vertiefungsmodul: 15–20 Textseiten
  • Hausarbeit im Master-/Spezialisierungsmodul: 15–25 Textseiten

Abbildungen, Deckblatt und Verzeichnisse werden nicht zum Umfang der Textseiten gerechnet. Es zählen die tatsächlich beschriebenen Seiten.

Einreichung

Die Arbeit muss in gedruckter Form (bei manchen Lehrenden zusätzlich digital) abgegeben werden.

DIE KONZEPTION DER ARBEIT

Gliederung / Inhaltsverzeichnis

Die Gliederung (bzw. das Inhaltsverzeichnis, das aus der Gliederung hervorgeht) entspricht den Zwischentiteln (Kapitelüberschriften) im Text. Sie sollte über Ziele, Systematik und Logik der Arbeit informieren und bereits den methodischen Ansatz erkennen lassen. Verwenden Sie daher aussagekräftige Zwischentitel. Im Idealfall kann man aus den Überschriften formelhaft den Inhalt des jeweiligen Abschnitts ablesen. Eine zu grobe Gliederung ist ebenso zu vermeiden wie eine zu detaillierte.

Einleitung

Die Einleitung dient dazu, Ihr Thema vorzustellen und einzuordnen. Dazu ist es zum Beispiel hilfreich, zu erläutern, in welchen Zusammenhängen es in der Forschungsliteratur behandelt wird. Zugleich können Sie es von verwandten Themen abgrenzen. Benennen Sie den genauen Gegenstand und das Ziel Ihrer Arbeit und skizzieren Sie die Methodik, mit der Sie in Ihrer Untersuchung im Hauptteil vorgehen werden. Am Ende der Einleitung soll Ihre Fragestellung klar und der Weg der Untersuchung in groben Zügen skizziert sein.

Hauptteil

Im Hauptteil der Arbeit führen Sie die Untersuchung durch, die Sie in der Einleitung skizziert haben. Dazu werten Sie die (gewissenhaft und umfassend recherchierte!) Fachliteratur aus, stellen die Erträge sorgfältig dar und diskutieren den gewonnenen Kenntnisstand. Es genügt nicht, Zusammenfassungen oder Befunde aus der Forschungsliteratur zu referieren und aufzureihen. Erarbeiten Sie Zusammenhänge, benennen Sie Ungenauigkeiten und Leerstellen und diskutieren Sie Widersprüche. Auf diese Weise setzen Sie sich mit dem Stand der Forschung auseinander, erzielen Erkenntnisse zu Ihrer speziellen Problemstellung und gelangen zu eigenen Überlegungen. Wenn möglich, nutzen Sie sprachliche Daten für eine empirische Untersuchung zu Ihrer Fragestellung, z. B. aus den vorhandenen Sprachkorpora für das Deutsche. Die aus der Analyse von Sprachkorpora gewonnenen Ergebnisse sollen mit den Erkenntnissen der Fachliteratur abgeglichen werden.

Schluss

Im Schlusskapitel fassen Sie Ihre Erkenntnisse knapp zusammen und formulieren ein Fazit. Gegebenenfalls können Sie auch auf weiteren Forschungsbedarf verweisen, der sich aus Ihrer Untersuchung ergeben hat. Achten Sie auf die Stimmigkeit von Einleitung und Schluss.

HINWEISE ZUR FORMALEN GESTALTUNG DER ARBEIT

Titelblatt

Das Titelblatt wird in der Seitennummerierung mitgezählt, aber nicht paginiert. Das Inhaltsverzeichnis kann die Seitennummer 2 erhalten, aber auch unpaginiert bleiben.

Das Titelblatt sollte folgende Informationen enthalten:

  • Department Germanistik und Komparatistik
  • Titel des Seminars
  • Semester des Seminars
  • Name der Dozentin/des Dozenten
  • Titel der Arbeit
  • Name der Verfasserin/des Verfassers
  • Matrikelnummer
  • Studienfächer und Fachsemester
  • Adresse und E-Mail-Adresse
  • Abgabedatum
Inhaltsverzeichnis
  • Wählen Sie eine übersichtliche Darstellung (z. B. durch die Nutzung der Tabellenformatierung ohne sichtbaren Rahmen oder durch das Word-Tool für Inhaltsverzeichnisse).
  • Achten Sie auf korrekte und konsistente Nummerierung: 1.1, 1.2, 1.2.1, 1.2.2 (wenn es 1.2.1 gibt, muss es auch 1.2.2 geben), 2.1 usw.
  • Achten Sie auf ausgewogene Kapitel und sinnvolle hierarchische Untergliederung mit angemessener Gliederungstiefe (Vermeiden Sie eine zu kleinteilige Gliederung, z. B. 2.1.2.4 o.ä.).
Textgestaltung (Schrift, Schriftgröße, Seiteneinrichtung, Absätze)
  • Wählen Sie eine gut lesbare Schrifttype, z. B. Times New Roman (Größe 12 pt), Arial (Größe 11 pt.)
  • Zeilenabstand: 1,5
  • Blocksatz mit Silbentrennung
  • Seitenränder: links ca. 3 cm, ansonsten 2,5 cm
  • Überschriften können größer und eventuell fett gesetzt werden.
  • Absätze können durch das Einrücken der ersten Zeile gekennzeichnet werden (mit Tabstopp oder „Absatz → Sondereinzug → Erste Zeile“). Achten Sie darauf, dass Ihre Absätze nicht zu lang ausfallen (z. B. über eine Seite), aber auch nicht nur aus einem Satz bestehen. Absätze stellen Sinneinheiten dar, etwa die Darstellung eines Arguments. Mit einem neuen Argument beginnt ein neuer Absatz.
  • Wenn Sie in Ihrem Text mit Sprachbeispielen arbeiten (z. B. Beispielsätze, Belege von Sprachdaten aus Korpora oder eigenen Datensammlungen etc.), formatieren Sie sie eingerückt als eigene Absätze und nummerieren Sie sie fortlaufend. (Anm.: So wird auch mit den Beispielen in diesem Leitfaden verfahren.) Dadurch machen Sie deutlich, dass es sich um Beispiele handelt:

(1) Otto kam mit einem Korb Äpfel.
(2) Otto kam mit einem Korb Äpfeln.

  • Sprachliche Einheiten, die Sie in Ihrem Text lediglich als sprachliche Zeichen anführen (sog. Objektsprache), setzen Sie kursiv. Bedeutungsangaben werden in einfache Anführungszeichen gesetzt.
    Beispiele:

(3) Das Wort Sport kommt aus dem Englischen.
(4) Mit dem Suffix -ung werden Feminina gebildet.
(5) Das mhd. Wort sêre bedeutet ‘mit Schmerzen, schmerzlich’.

  • Achten Sie auf korrekte linguistische Notation: Schrägstriche für Phoneme (z. B.: /ŋ/), eckige Klammern für Phone (z. B.: [ə]), spitze Klammern für Grapheme (z. B.: 〈a〉).
  • Unterscheidung Bindestrich – Gedankenstrich: Bindestriche sind kurz, Gedankenstriche als Halbgeviertstriche zu setzen. Achten Sie auf die korrekten Leerzeichen (Spatien).
    Beispiel:

(6) Die Maul- und Klauenseuche war – wenn man von Einzelfällen absieht – nicht mehr von Bedeutung.

  • Der Rechtschreib-Duden bietet einschlägige Richtlinien für den Schriftsatz.
Der Umgang mit Quellen: Zitieren, Paraphrasieren, Verweisen
    • Eigene und fremde Ideen müssen in Ihrer Arbeit an jeder Stelle klar unterscheidbar sein.
    • Alle wörtlich übernommenen Formulierungen, aber auch sinngemäß übernommene Thesen, Anregungen und Gedanken müssen nachgewiesen werden. Wenn Sie Formulierungen oder Inhalte übernehmen, ohne diese ausreichend zu kennzeichnen, handelt es sich um ein Plagiat. Im Falle eines Plagiats wird die Arbeit automatisch als ‚nicht bestanden‘ bewertet.
    • Bitte beachten Sie: Diese Quellennachweise und Belege werden in der Linguistik üblicherweise NICHT in Fußnoten angegeben, sondern direkt im Fließtext angeführt. Dabei werden Autor/in, Jahreszahl und Seite genannt, aber keine Titel. Beispiele für ein gängiges Format:

    (7) So betont Groß (2017: 32), dass diese Begrifflichkeit nicht mehr zeitgemäß sei.
    (8) Diese Begrifflichkeit kann jedoch als überholt gelten (vgl. Groß 2017: 32).

    • Kurze wörtliche Zitate (weniger als drei Zeilen) stehen in Anführungszeichen im Fließtext. Längere wörtliche Zitate werden 2 pt. kleiner gesetzt, als eigener Absatz formatiert, links ca. 1,5 cm eingerückt und einzeilig gesetzt; das macht sie als Zitate kenntlich. Auf Anführungszeichen wird verzichtet.
    • Achten Sie darauf, sorgfältig zu zitieren: Die Textstellen müssen in Syntax, Orthographie und Interpunktion exakt aus dem Originaltext übernommen werden.
    • Sollten Sie Veränderungen (Anpassungen entsprechend der Syntax „de[s] Bäcker[s]“, Auslassungen […], Erläuterungen [der Bäcker; Ihre Initialen]) vornehmen müssen, sind diese stets durch eckige Klammern kenntlich zu machen. Auch Schreibfehler dürfen nicht korrigiert werden, diese werden jedoch durch ein nachgestelltes [sic] kenntlich gemacht. Nicht kenntlich gemacht werden Schreibungen gemäß alter Rechtschreibung („daß“ etc.).
    • Zitate im Zitat bzw. wörtliche Rede im Zitat werden durch ‚einfache Anführungsstriche‘ gekennzeichnet. Hervorhebungen im Zitat sind ebenfalls kenntlich zu machen (durch den Autor: [Herv. im Orig.]; durch Sie: [Herv. Ihre Initialen]).
    • Verwenden Sie deutsche An- und Abführungszeichen (also „Gänsefüßchen“ unten und oben). Eventuell in der Vorlage vorhandene “amerikanische” oder »französische« An- und Abführungszeichen werden stillschweigend in das deutsche System übertragen.
    • Beachten Sie auch den Kontext Ihrer Zitate: Sie dürfen nicht sinnentstellend zitieren, das heißt z. B. nicht ein „nicht“ weglassen.
    • Übernehmen Sie keine Zitate ungeprüft aus der Forschungsliteratur, sondern schlagen Sie die entsprechenden Stellen unbedingt selbst nach. Sollte es (in den seltensten Fällen!) nicht möglich sein, das Zitat zu überprüfen, sodass Sie ‚aus zweiter Hand‘ zitieren müssen, müssen Sie den Zusatz „zitiert nach“ ergänzen.
    • Sie benötigen in Ihren Hausarbeiten in der Linguistik eine Fußnote dann, wenn Sie eine Anmerkung machen oder eine zusätzliche Information geben möchten, die nicht in den Haupttext gehört. Alle Quellennachweise dagegen gehören in Form von Kurznachweisen in den Fließtext (siehe oben). Fußnoten werden durchnummeriert. Verwenden Sie keine Endnoten. Zum Schriftsatz: Das Fußnotenzeichen wird im laufenden Text direkt nach dem Satzzeichen eingefügt. Fußnoten werden wie Sätze behandelt, das heißt sie beginnen mit einem Großbuchstaben und schließen mit einem Punkt.
    • Wenn Sie mit digitalen Korpora arbeiten, verweisen Sie im Fließtext auf die entsprechenden Kurztitel. Beispiel:

    (9) Für die Untersuchung wurden Daten aus den Korpusbeständen des DWDS-KK 21 und des FOLK genutzt.

    • Wenn Sie eine quantitative Korpusrecherche durchführen, sollten sie auf jeden Fall die genaue Korpusabfrage und das Datum angeben, damit andere Forscher/-innen Ihre Ergebnisse nachvollziehen können (Gütekriterium der Transparenz). Falls möglich, empfiehlt sich hier das Zitieren der gesamten Ergebnisliste i.d.R. in einer Fußnote.
      Beispiel: Es wurde eine Suche nach der exakten Wortform Haus im Kernkorpus des DWDS durchgeführt (in der Abfragesprache des DWDS-Korpus mit Hilfe der Sucheingabe @Haus). Ein geeigneter Quellennachweis für die Ergebnisliste wird von vielen Korpora automatisch generiert und sieht z. B. wie folgt aus:

    (10) Korpustreffer für »@Haus«, aus dem Kernkorpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache,
    https://www.dwds.de/r/?q=%40Haus&corpus=kern&date-start=1900&dateend=1999&genre=Belletristik&genre=Wissenschaft&genre=Gebrauchsliteratur&genre=Zeitung&format=full&sort=date_desc&limit=10 [abgerufen am (Abrufdatum)].

    • Auch wenn sie ein einzelnes Belegbeispiel aus einem digitalen Korpus anführen, sollte es so explizit wie möglich referenzierbar gemacht werden. Viele Korpussammlungen geben automatisch die Quelle der Belege als Zitierempfehlung aus, die Sie dann übernehmen können. Ein geeigneter Quellennachweis für einen Einzelbeleg, hier aus dem Deutschen Textarchiv, sieht z. B. wie folgt aus:

    (11) Beleg aus: Ohr, Julie: Die Studentin der Gegenwart. München-Gern, 1909, S. 12. In: Deutsches Textarchiv,
    https://www.deutschestextarchiv.de/ohr_studentin_1909/ 11 [abgerufen am (Abrufdatum)]

    Hinweis: Wenn Sie die Herkunft Ihrer Korpusbelege im Text kenntlich gemacht haben, müssen die einzelnen Belege nicht erneut im Literatur- bzw. Quellenverzeichnis aufgeführt werden. Jedoch nennen Sie dort das benutzte Korpus als Ganzes.

    Literaturverzeichnis
    • Im Literaturverzeichnis werden alle Titel aufgelistet, die für die Arbeit verwendet wurden und die auch im Text genannt sind. (Alle Titel, die im Literaturverzeichnis erscheinen, müssen auch in Ihrem Text auftauchen, d.h. sie müssen von Ihnen zitiert, paraphrasiert oder erwähnt worden sein.)
    • Die erforderlichen Daten sind in der Regel auf dem inneren Titelblatt (der Titelei) einer Publikation zu finden.
    • Ein für die germanistische Linguistik gängiges Zitationsschema finden Sie unten. Es gibt andere Zitationsstile, die sich in den Details leicht unterscheiden. Wichtig ist, dass Sie den einmal gewählten Zitationsstil in der kompletten Arbeit einheitlich beibehalten.
    • Das Literaturverzeichnis wird alphabetisch nach Nachnamen geordnet, nicht nummeriert und mit hängendem Einzug formatiert.
    • Am Ende einer bibliographischen Angabe steht ein Punkt.
    • Bei Übersetzungen fremdsprachiger Werke sollten Sie zusätzlich Titel und Erstveröffentlichungsjahr der Originalausgabe in Klammern angeben.
    • Bei mehr als drei Herausgeber/-innen ist es möglich, nur den ersten/die erste zu nennen und die weiteren durch ein „u.a.“ oder „et al.“ zu ersetzen. Gleiches gilt für mehrere Erscheinungsorte.
    • Oft ist eine Untergliederung des Literaturverzeichnisses in Primärquellen (z. B. Text- und Sprachkorpora, Archivquellen) und Forschungsliteratur sinnvoll.
    • Um Nachprüfbarkeit zu gewährleisten, sollten Primärdaten wie selbst erstellte Fragebögen, Auswertungstabellen, R-Code etc. im Anhang (je nach Umfang auch digital) zur Verfügung gestellt werden.
    • Empfehlenswert ist die Verwendung von Literaturverwaltungsprogrammen wie z. B. Zotero, JabRef, Citavi.
    Erklärung

    Sämtlichen schriftlichen Hausarbeiten ist am Ende die folgende Erklärung beizufügen und eigenhändig zu unterschreiben:

    Hiermit versichere ich, ______________ (Name) __________ (Matrikelnummer), die vorgelegte Arbeit selbstständig und ohne unzulässige Hilfe Dritter sowie ohne die Hinzuziehung nicht offengelegter und insbesondere nicht zugelassener Hilfsmittel angefertigt zu haben. Die Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen und wurde auch von keiner anderen Prüfungsbehörde bereits als Teil einer Prüfung angenommen.
    Die Stellen der Arbeit, die anderen Quellen im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind durch Angaben der Herkunft kenntlich gemacht. Dies gilt auch für Zeichnungen, Skizzen, bildliche Darstellungen sowie für Quellen aus dem Internet.
    Mir ist insbesondere bewusst, dass die Nutzung künstlicher Intelligenz verboten ist, sofern diese nicht ausdrücklich als Hilfsmittel von dem Prüfungsleiter bzw. der Prüfungsleiterin zugelassen wurde. Dies gilt insbesondere für Chatbots (insbesondere ChatGPT) bzw. allgemein solche Programme, die anstelle meiner Person die Aufgabenstellung der Prüfung bzw. Teile derselben bearbeiten könnten.
    Des Weiteren ist mir bekannt, dass die gemeinsame Bearbeitung der Aufgabenstellung mit anderen Personen in einem Raum oder mithilfe sozialer Medien eine unzulässige Hilfe Dritter im o.g. Sinne darstellt, wenn nicht ausdrücklich Gruppenarbeit vorgesehen ist. Jeder Austausch mit anderen Personen mit Ausnahme von Prüfenden und Aufsichtführenden während der Prüfungszeit über Aufbau oder Inhalte der Prüfung oder Informationen (z.B. Quellen) ist unzulässig. Gleiches gilt für den Versuch der jeweiligen Handlung.
    Verstöße gegen die o.g. Regeln sind als Täuschung bzw. Täuschungsversuch zu qualifizieren und führen zu einer Bewertung der Prüfung mit „nicht bestanden“.

    (Ort / Datum) (Unterschrift der Verfasserin / des Verfassers der Seminararbeit)

    ZITATIONSSTIL FÜR DIE ANGABE IM LITERATURVERZEICHNIS

    Monographien

    Selbständig als Buch erschienene Schriften.
    1. Autor/-in, ggf. mehrere: Nachname, Vorname
    2. Erscheinungsjahr in Klammern
    3. Titel, ggf. Untertitel
    4. ggf. nähere Bandangabe bzw. Ausgabebeschreibung
    5. Erscheinungsort
    6. üblich: Verlag
    7. ggf. Reihentitel mit Bandnummer in Klammern

    Beispiel:

    Lemnitzer, Lothar/Zinsmeister, Heike (2015): Korpuslinguistik. Eine Einführung. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: Narr (Narr Studienbücher).
    Die Auflage wird nur angegeben, wenn es sich nicht um die erste handelt.

    Sammelwerke

    Sammelwerke oder Herausgeberschriften sind Bücher, in denen ein/e Herausgeber/in eigene oder Texte fremder Autoren veröffentlicht.

    1. Herausgeber/-in, ggf. mehrere: Nachname, Vorname, (Hg.) bzw. (Hgg.)
    2. Erscheinungsjahr in Klammern
    3. Titel, ggf. Untertitel
    4. ggf. nähere Bandangabe bzw. Ausgabebeschreibung
    5. Erscheinungsort
    6. üblich: Verlag
    7. ggf. Reihentitel mit Bandnummer in Klammern

    Beispiel:

    Köhler, Reinhard/Altmann, Gabriel/Piotrowski, Rajmund G. (Hgg.) (2005): Quantitative Linguistik. Ein internationales Handbuch. Berlin/New York: de Gruyter (= HSK 26).

    Aufsätze in Sammelwerken / in Herausgeberschriften

    Vergessen Sie hier die Seitenangaben des Aufsatzes nicht, d.h. von welcher Seite bis zu welcher Seite der Aufsatz in dem Band erscheint: z. B. S. 12–38.
    1. Autor/-in des Aufsatzes: Nachname, Vorname
    2. Erscheinungsjahr in Klammern
    3. Titel des Aufsatzes
    4. „In:“
    5. vollständige Angaben zu Herausgeber/-in, Titel etc. des Sammelwerkes, s. o. 1.–7.
    6. Angabe der Seitenzahlen des Aufsatzes (mit oder ohne „S.“ für „Seite“)

    Beispiele:

    Berend, Nina (2012): Migration und Dialektwandel. Aspekte der jüngsten Sprachgeschichte des Russlanddeutschen. In: Bär, Jochen A./Müller, Marcus (Hgg.): Geschichte der Sprache – Sprache der Geschichte. Probleme und Perspektiven der historischen Sprachwissenschaft des Deutschen. Oskar Reichmann zum 75. Geburtstag. Berlin: Akademie, 609–628 (= Lingua Historica Germanica 3).

    Kasper, Simon (2015): Adnominale Possessivität in den hessischen Dialekten. In: Elmentaler, Michael/Hundt, Markus/Schmidt, Jürgen E. (Hgg.): Deutsche Dialekte. Konzepte, Probleme, Handlungsfelder. Akten des 4. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen (IGDD). Stuttgart: Steiner, 211–226 (= ZDL Beihefte 158).
    Hinweis: Reihenherausgeber/-innen (hier im Beispiel etwa die Herausgeber/-innen der Reihe Lingua Historica Germanica bzw. der ZDL Beihefte, im Buch zu sehen auf der linken Seite der Titelei) werden nicht genannt.

    Zeitschriftenaufsätze

    Für Zeitschriftenaufsätze gilt eine etwas andere Zitierweise. Herausgeber und Erscheinungsort der Zeitschrift werden nicht genannt; angegeben werden jedoch der Zeitschriftentitel sowie die Jahrgangs- bzw. Bandnummer (bei mehrmals im Jahr erscheinenden Zeitschriften zusätzlich die Heftnummer).

    Beispiel:

    Auer, Peter (1993): Zur Verbspitzenstellung im Gesprochenen Deutsch. In: Deutsche Sprache 21, 193–222.

    Kleiner, Stefan/Pröll, Simon (2014): Wortakzentwandel in Entlehnungen. Eine Beispielstudie zum Nutzen von Tiefenanalysen und „unsauberen“ Korpora. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 81/3, 257–73.

    Grammatiken und Wörterbücher

    Grammatiken und Wörterbücher, die von einer Autorengruppe bearbeitet werden, werden in der Regel über den Titel identifiziert. Entsprechend wird der Titel in der eingeführten Kurzform zuerst genannt; danach folgen die vollständigen bibliographischen Informationen.

    Beispiele:

    Duden-Grammatik 2016 = Duden – Die Grammatik. 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Hg. von Angelika Wöllstein und der Dudenredaktion. Berlin: Dudenverlag 2016 (= Band 4 – Der Duden in 12 Bänden).

    Duden-UW 2019 = Duden – Universalwörterbuch. 9., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hg. von der Dudenredaktion. Berlin: Dudenverlag 2019.

    Grammatiken und Wörterbücher, die unter dem Namen ihres Autors/ihrer Autorin geläufig sind, werden wie Monographien zitiert.

    Lexikon- und Wörterbuchartikel

    In der Regel gleicht die Zitierweise der für Aufsätze in Sammelbänden. Wenn kein Autor des Artikels zu ermitteln ist (i.d.R. bei Wörterbüchern), wird mit dem Titel begonnen, evtl. mit Voranstellung von ‚Art.‘ für Artikel.

    Beispiel:

    Art. Hybride. In: Deutsches Fremdwörterbuch. Hg. vom Institut für deutsche Sprache. Bd. 7: habilitieren–hysterisch. Hg. von Herbert Schmid u.a. (2010). Berlin/New York: de Gruyter, 514–516.

    Zeitungsartikel

    Hier muss die Nummer der Zeitungsausgabe sowie der Erscheinungstag genannt werden.
    Beispiel:

    K[erschbaum], U[lrike] (1987, 30. Oktober): Neue Aspekte zur Orts- und Regionalgeschichte. In: Horner Zeitung 118. Jg., Nr. 44, 3.

    Internetquellen

    Wenn es sich nicht um ausgewiesene wissenschaftliche Quellen oder sonstige eindeutig zitierfähige Quellen handelt, sollten Sie besser auf Internetquellen verzichten. Websites wie hausarbeiten.de und grin.com sind nicht zitierfähig. Auch Wikipedia-Einträge z. B. genügen wissenschaftlichen Ansprüchen i.d.R. nicht. Dennoch lassen sich im Internet natürlich relevante und hochwertige Quellen finden, die unter denselben Bedingungen wie gedruckte Texte durchaus zitierfähig sind. Dies betrifft zum einen digital publizierte Forschungsliteratur, wie sie z. B. in digitalen wissenschaftlichen Zeitschriften und auf Publikationsservern von Universitäten erscheint, zum anderen digital verfügbare Sprachkorpora. Wichtig ist, dass Netzquellen mit mindestens so viel Sorgfalt wie gedruckte Quellen behandelt werden. Auch bei einem Text aus dem Netz müssen Verfasser/-in, Titel, der Haupttitel eines übergreifenden Angebots sowie, soweit vorhanden, Herausgeber/-in und Übersetzer/-in angegeben werden. Anstelle des Verlags steht in der Regel die URL oder DOI. Anstelle des Publikationsjahrs werden zwei Datumsangaben notwendig: die Angabe, wann die (jüngste Version der) Quelle ins Netz gestellt wurde, dahinter in Klammern die Angabe, wann das Angebot zitiert wurde (weil sich Texte im Netz oft auch nach ihrem Einstellungsdatum verändern).

    Beispiele für wissenschaftliche Aufsätze in digitalen Zeitschriften:

    Beißwenger, Michael/Storrer, Angelika (2011): Digitale Sprachressourcen in Lehramtsstudiengängen: Kompetenzen – Erfahrungen – Desiderate. In: Journal for Language Technology and Computational Linguistics JLCL 26/1, 119–139. http://media.dwds.de/jlcl/2011_Heft1/9.pdf  [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

    Pickl, Simon (2022): Formen und Funktionen des Konjunktivs II in historischen ostoberdeutschen Predigten. Eine Langzeit-Perspektive. In: Linguistik Online 114/2, 157–192. https://doi.org/10.13092/lo.114.8372 [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

  • Beispiel für einen Artikel in einem digitalen Sprachatlas:

    Leser-Cronau, Stephanie (2016): Neutrale Kongruenzformen für Personen. In: SyHD-atlas. https://www.syhd.info/apps/atlas/index.html#neutrale-kongruenzformen [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

    Beispiel für eine digital publizierte Monographie:

    Meyer, Christian M. (2013): Wiktionary. The Metalexicographic and the Natural Language Processing Perspective. Dissertation TU Darmstadt. Publikationsserver der TU Darmstadt „tuprints“. http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/3654/14/dissertation-meyer-wiktionary-print.pdf [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

  • Beispiele für digitale Sprachkorpora:

    DTA: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. https://www.deutschestextarchiv.de/ [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

    DWDS: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart. Hg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. https://www.dwds.de/ [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

    FOLK: Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch. IDS, Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD), FOLK. http://dgd.ids-mannheim.de [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

    ReM: Klein, Thomas/Wegera, Klaus-Peter/Dipper, Stefanie/Wich-Reif, Claudia (2016): Referenzkorpus Mittelhochdeutsch (1050–1350), Version 1.0. https://www.linguistics.ruhr-uni-bochum.de/rem/. ISLRN 332-536-136-099-5. [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

  • Hinweis: Wichtige Angaben bei Sprachkorpora sind der Name des Korpus, der Anbieter und die URL. In der Regel gibt es auch einen etablierten Kurztitel, den Sie im Fließtext verwenden können. Auf der Website vieler Korpora wird eine Zitierempfehlung gegeben, an der Sie sich orientieren sollten.

    Beispiel für einen online erschienenen Zeitungsartikel:

    Kopietz, Andreas (2012): Wikipedia-Selbstversuch: Wie ich Stalins Badewanne erschuf. In: Berliner Zeitung (Ausgabe vom 29.03.2012). http://www.berliner-zeitung.de/archiv/wikipediaselbstversuch-wie-ich-stalins-badezimmer-erschuf,10810590,10778230.html [zuletzt eingesehen am (Abrufdatum)].

    Weiterführende Literatur:

    Franck, Norbert (2017): Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten. Was man für ein erfolgreiches Studium wissen und können muss. 3. Auflage. Paderborn: Schöningh (UTB).

    Gantert, Klaus (2012): Erfolgreich recherchieren – Germanistik. Berlin: de Gruyter Saur.

    Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer (2012): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 7., aktualisierte Auflage. Wien: Facultas WUV.

    Lange, Ulrike (2018), Fachtexte lesen – verstehen – wiedergeben. 2., überarbeitete Auflage. Paderborn: Schöningh (UTB).

    Moll, Melanie/Thielmann, Winfried (2022): Wissenschaftliches Deutsch. Wie es geht und worauf es dabei ankommt. 2. überarbeitete Auflage. Konstanz: UVK (UTB).

    Rothstein, Björn (2011): Wissenschaftliches Arbeiten für Linguisten. Tübingen: Narr (Narr Starter).